Dokumentation  Sänger Mitteldeutscher Opernhäuser

Elisabeth Feuge  Sopran · Dessau I Leipzig I Dresden

 

 

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Elisabeth Feuge (1902-1942) auf einer Autogrammkarte
Foto: Archiv Manfred Krugmann

Die Sopranistin Elisabeth Feuge-Friedrich war die Tochter eines Sänger-Ehepaares. Ihr Vater, Oscar Feuge (1861-1913), war jahrzehntelang als Tenor am Hoftheater von Dessau engagiert und auch ihre Mutter, Emmy Feuge Gleiss (1863-1923) gehörte als Koloratursopranistin dem Dessauer Opernhaus an. Da lag es nahe, dass Elisabeth Feuge 1921 in Dessau [unter der Leitung von Generalmusikdirektor Hans Knappertsbusch] debütierte, zumal sie von ihrer Mutter Gesangsunterricht erhalten hatte.
Nach einem erfolgreichen Start auf der Bühne der Stadt der Junkers-Flugzeugwerke und des Bauhauses im Jahr 1923 trat sie dem Solistenensemble der Münchner Staatsoper bei, deren Mitglied sie bis zu ihrem Freitod blieb. Elisabeth Feuge starb Vierzigjährig, weshalb ihre einfühlsame Sopranstimme so wenig dokumeniert ist.

Die Sopranistin war ständiger Gast an der Sächsischen Staatsoper Dresden sowie am Opernhaus der Städtischen Theater Leipzig und wurde von beiden Häusern gern in Mozart-Opern besetzt.
So sang sie die Pamina in der Zauberflöte, Ilia in Mozarts Idomeneo und die Donna Anna in Don Giovanni. 

 

Rundfunkaufnahmen  1935 I 1937

Als gefeierte Konzert- und Oratoriensolistin wirkte sie 1936 bei der Rundfunkaufführung der kompletten Matthäuspassion unter der Leitung von Hans Weisbach mit.
Dieser Konzertmitschnitt  war im Deutschen Rundfunkarchiv unvollständig auf Rundfunkplatten erhalten. Die fehlenden Teile fanden sich aber als Tonbandsicherungskopien im Archivbestand des Mitteldeutschen Rundfunks, so dass die Aufnahme jetzt vollständig vorliegt.

Im Folgejahr, am 24. Februar 1937 nahm der Reichssender Leipzig mit ihr im Neuen Gewandhaus drei Mozart-Arien auf. Begleitet wurde sie vom Leipziger Sinfonieorchester. Am Dirigentenpult stand wiederum der Chefdirigent dieses Rundfunkorchesters, Hans Weisbach.
Die damals entstandenen Aufnahmen gelten als einmaliges und seltenes Zeitdokument:

Mozart: Don Giovanni

Don-Giovanni-Weisbach-Feuge-Etikett-for-webdaraus: Sag mir nicht, o mein Geliebter [II,25] Arie der Donna Anna
Donna Anna: Elisabeth Feuge (1902-1942)
Dirigent: Hans Weisbach
Sinfonieorchester Leipzig
Aufnahme: Reichssender Leipzig im Neuen Gewandhaus am 24. Februar 1937
Originaltonträger: 2 Rundfunkplatten [1. Platte 30cm – 2. Platte 25cm]
Matritzen-Nummern: 34788 und 34789  Quelle: Logo-DRA-for-web-

Originaletikett mit originaler Beschriftung.
Das Logo des Großdeutschen Rundfunks wurde wegen des Hakenkreuzes nach 1945 überklebt.
Das deutet darauf hin, dass auch diese Aufnahme weiterhin im Nachkriegsprogramm des Berliner Rundfunks eingesetzt wurde.

Mozart: Cosi fan tutte

Cosi-fan-tutte-Weisbach-Feuge-Etikett-for-webdaraus: O, verzeih‘, Geliebter [II,25] Arie der Fiordiligi
Fiordiligi: Elisabeth Feuge
Dirigent: Hans Weisbach
Sinfonieorchester Leipzig
Aufnahme: Reichssender Leipzig im Neuen Gewandhaus am 24. Februar 1937
Originaltonträger: 2 Rundfunkplatten [1. Platte 30cm – 2. Platte 25cm]
Matritzen-Nummern: 34790 und 34791  Quelle: Logo-DRA-for-web-
Das Originaletikett „Schallaufnahme des Deutschen Rundfunks“ wurde 1938 nach der Umbenennung in „Großdeutscher Rundfunk“ durch neue Etiketten mit dem Hakenkreuz-Logo überklebt

Mozart: Die Hochzeit des Figaro

Unbenannt-1daraus: Und Susanna kommt nicht … Wohin floh’n die Wonnestunden [III,19]
Rezitativ und Arie
der Gräfin
Gräfin Almaviva: Elisabeth Feuge
Dirigent: Hans Weisbach
Sinfonieorchester Leipzig
Aufnahme: Reichssender Leipzig im Neuen Gewandhaus am 24. Februar 1937
Originaltonträger: 2 Rundfunkplatten [1. Platte 30cm – 2. Platte 25cm]
Matritzen-Nummern: 34792 und 34793  Quelle: Logo-DRA-for-web-
Originaletikett mit originaler Beschriftung.
Das Logo des Großdeutschen Rundfunks wurde wegen des Hakenkreuzes nach 1945 überklebt.
Das deutet darauf hin, dass auch diese Aufnahme weiterhin im Nachkriegsprogramm des Berliner Rundfunks eingesetzt wurde.

 

Bach: Matthäuspassion

Matthaeuspassion-1935-Etikett-for-webdaraus: Aria Blute nur, mein liebes Herz [12]
Elisabeth Feuge, Sopran

Die weiteren Solisten:
Jesus: Paul Schöffler, Bassbariton – Dresden
Evangelist: Koloman von Pataky, Tenor
Elisabeth Feuge, Sopran – München
Margarete Klose, Alt
Kurt Böhme, Bass – Dresden
Karl Hoyer, Orgel
Friedbert Sammler, Cembalo
Chöre:
Madrigalkreis Leipziger Studenten und die Leipziger Universitätskantorei
Knabenchor der Petri-Schule Leipzig
Orchester: Sinfonieorchester Leipzig
Dirigent: Hans Weisbach
Aufnahme: Reichssender Leipzig im Neuen Gewandhaus am 19. April 1935
Originaltonträger: Rundfunkplatten [Teile aus ursprünglich 36 Platten]  Quelle: Logo-DRA-for-web-

daraus: Recitativo Wie wohl mein Herz in Tränen schwimmt [18] und Aria Ich will Dir mein Herze schenken [19]

 

daraus: Aria a doi Coro Sopr., Alto, Ten., Basso So ist mein Jesu nun gefangen [33]
Elisabeth Feuge, Sopran · Margarete Klose, Alt · Evangelist: Koloman von Pataky, Tenor · Kurt Böhme, Bass – Dresden
Walcker-Orgel im Neuen Gewandhaus: Gewandhausorganist Karl Hoyer

daraus: Recitativo Er hat uns allen wohlgetan [57] und Aria Aus Liebe will mein Heiland  sterben [58]

 

 

Schallplattenaufnahme  1929

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Elisabeth Feuge als Elisabeth
Foto: Archiv Manfred Krugmann

Wie auch bei der Freischütz-Aufnahme des Leipziger Generalmusikdirektors Gustav Brecher mit dem Gewandhausorchester Leipzig ist ebenfalls diese ODEON-Aufnahme in Deutschland nie veröffentlicht worden.
Ein Grund dafür könnte sein, dass Feuges Interpretation dieser beiden Tannhäuser-Standardarien aus dem Wagner-Repertoire für die Ohren deutscher Wagner-Hörer der späten 1920er Jahr dann doch „zu salonhaft lieblich“ war. Dieser Endruck wird noch zusätzlich verstärkt durch die hauseigene „ODEON-Kino-Orgel“ in der sakralen Begleitung des Gebets der Elisabeth.
Diese beiden einzig kommerziell existierenden Schallplattenaufnahmen, die nur in England unter dem britischen PARLOPHONE-Label veröffentlicht worden sind, lassen keinen Zweifel darüber entstehen, wo die eigentliche Stärke dieser Sängerin lag; In Mozart-Arien, so wie sie acht Jahre später im Gewandhaus zu Leipzig mit dem Leipziger Sinfonieorchester vom Reichssender Leipzig aufgezeichnet worden sind.

 

Wagner: Tannhäuser

wagner-allmaechtge-jungfrau-feuge-for-webdaraus: Allmächt’ge Jungfrau, hör mein Flehen Gebet der Elisabeth
Elisabeth: Elisabeth Feuge [Friedrich]
Mitglieder des Orchesters der Staatsoper Berlin
Dirgent: Dr. Frieder Weißmann [lt. ODEON-Aufnahmebuch]
Aufnahme: ODEON am 17. Januar 1929
Originaltonträger: GB PARLOPHONE  Matritzen-Nr.: xxB 8288
Sammlung: Jens Uwe Völmecke

 

 

wagner-dich-teure-halle-feuge-etikettdaraus: Dich teure Halle grüß‘ ich wieder Arie der Elisabeth
Elisabeth: Elisabeth Feuge [Friedrich]
Mitglieder des Orchesters der Staatsoper Berlin
Dirgent: Dr. Frieder Weißmann [lt. ODEON-Aufnahmebuch]
Aufnahme: ODEON am 17. Januar 1929
Originaltonträger: GB PARLOPHONE  Matritzen-Nr.: xxB 8287
Sammlung: Jens Uwe Völmecke

  2 Responses to “Elisabeth Feuge”

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