Das Subharchord
Der Hybrid-Synthesizer zur Erzeugung subharmonischer Klangstrukturen für Neue Klangkunst


Verbleib der Subharchord-Seriengeräte Typ II 
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Typenschild-Subharchord

In den Jahren 1966 bis 1968 wurde eine Kleinserie von ca. sechs Seriengeräten Subharchord Typ II im RFZ gefertigt.
Aufgrund der großen Nachfrage wurde die Weiterentwicklung, insbesondere für die vorgesehene Steuerungstechnik (zunächst per Lochstreifen, später digitale Steuerung), weitgehend reduziert. Leider musste ab 1970 jegliche Entwicklung eingestellt werden.

 

Die Instrumente wurden ab Dezember 1969 wie folgt verteilt bzw. exportiert:

Nr. 2 – 01/66

DEFA Studio für Trickfilme Dresden
1969 – 1989: Intensive Nutzung für Animationsfilme u.a.; danach Außerbetriebnahme und Zerstörung 1992

Nr. 2 – 02/28

Rundfunk und Fernsehen bzw. Forschungsinstitut VURT in Prag
1969 – ?: Dieser Standort ist weiterhin nur Annahme, nicht bestätigt, da das Gerät auch nach intensiven Nachfragen nicht aufgefunden werden konnte; auch im Studio Pilsen war es nicht eingesetzt, wie ebenfalls vermutet

Nr. 2 – 03/68

Fernsehstudio Bratislava
1968 – ?: Nach Recherchen durch Ina Pillat wurde das Instrument beim Slowakischen Fernsehen offenbar nach Defekten nach mehreren Gebrauchsjahren verschrottet bzw. sollte für eigene Nachbauten kopiert werden

Nr. 2 – 05/68

Rundfunkhaus Bratislava
1968 2010: Einsatz im Experimentalstudio des Slowakischen Rundfunks Bratislava, bei den zahlreichen Produktionen betreut von Ing. Stadtrucker, Ing. Jan Backstuber, Ing, Peter Janik.
Unter der Künstlerischen Leitung von Peter Kolman und Juraj Duris produzierten die Komponisten Melove, Varga, Hrusovsky, Petetich u.a..
Das Instrument wurde 2007/2008 repariert, anschließend (2010) erfolgte die Übernahme durch das Technische Museum Wien unter Leitung von Direktor Peter Donhauser.

Nr. 2 – 04/68

Funkhaus Berlin Nalepastraße
1968 1992: Einsatz im Hörspielkomplex 1/3, wurde dort von Toningenieur Klaus Bechstein zur speziellen Studio-Version Subharchord II/III ergänzt, doch zuletzt durch einige Defekte beeinträchtigt. Ende 1994 wurde es von Toningenieur Jürgen Meinel in einem
Requisitenraum (neben Hörspiel 1) versteckt, um einer Verschrottung
bzw. Diebstahl zu entgehen.
1997 wurde das Instrument mit dem Hörspielfundus von H2 durch die Toningenieure Peter Kainz und Andreas Meinetsberger übernommen und zunächst im Hörspielstudio H2/2 aufgestellt, aber nur wenig genutzt.
In den Jahren 2007/2008 wurde dank der Initiative von Carsten Seyffarth das Gerät wieder von Georg Geike für Vorführzwecke (Berlin 2007 mit dem russischen Duo Benzo; Wien Modern, 2007; IMA Hainburg/A 2008/2009) funktionstüchtig rekonstruiert und nach einer Reihe von Einsätzen bei Veranstaltungen wieder im Hörspielkomplex H2, im Regieraum, aufgestellt.
Im Jahr 2010 wurde es an das Technische Museum Berlin abgegeben, aber dennoch erfolgreich für Veranstaltungen in Berlin und Dresden genutzt.

Nr. 2 – 06/68

NRK Oslo
1969 – 1989: Einsatz ab 1968 beim Norwegischen Rundfunk auf Initiative des Komponisten Gunnar Sønstevald. Nach seinem Tode (1991) wurde es zur Außenstelle des Technischen Museums Oslo (Norsk Teknisk Museum) ins RINGVE MUSIK MUSEUM in Trondheim überführt und dort ausgestellt.
Da teilweise defekt, wurde das Gerät im Mai/Juni 2013 funktionsfähig gemacht durch Ingenieure von NRK Oslo. Danach erfolgten Ausstellung und Vorführungen in Oslo im Juni 2013.
Anschließend Zurückführung nach Trondheim ins Museum; eine umfassende Reparatur ist geplant.

 

 

Video-Dokumentation Oslo 2013

Für das Festival „Only Connect“ in Oslo wurde das 1968 an den Norwegischen Rundfunk NRK gelieferte Subharchord aus dem Museum heraus von Ingenieur Björn Roar Svensson [der das Gerät von 1970 bis 1991 beim NRK betreute] wieder funktionstüchtig gemacht. Somit konnte es nach langer Zeit wieder in einer Veranstaltung in Oslo im Juni 2013 mit der norwegischen Gruppe Biosphere und dem Komponisten Geir Jenssen eingesetzt werden.

Biosphere plays on the Subharchord from Ina Pillat
During the „Only connect“ Festival in Oslo, june 2013, the Norwegian musician Biosphere played on the Subharchord.
Before it had to be restored with the help of Bjørn Roar Svensson, who was responsible for the Norwegian instrument from 1970 until 1991.
Produced by Ny Musikk / Norsk Teknisk Museum ·
Photography: Ina Pillat · Sound: Biosphere, Archive material

 

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Kapitelübersicht zum Subharchord

→ 00 Spiel mit Klangfarben
→ 01 Definition und Hauptmerkmal des Subharchords
→ 02 Hybrid-Synthesizer „Subharchord“ – Im Zeitalter vor Bode- und Moog-Synthesizer
→ 03 Subharchord-Entwicklungsteam
→ 04 Verlauf der Subharchord-Entwicklung
• 05 Standorte und Verbleib der Subharchord-Seriengeräte
→ 06 Geplante Weiterentwicklung des Subharchords
→ 07 Realisation elektroakustischer Kompositionen in Veranstaltungen
→ 08 Lautsprechersymbol-klein-1 Kompositionen und Experimente mit Subharchord
→ 09 Aktuelle Veranstaltungen mit Subharchord
→ 10 Rundfunksendungen und Literatur für Subharchord

 

Diese für rundfunkschaetze.de verfasste Kurzcharakteristik des Subharchords ist eine autorisierte Version der Subharchord-Team-Mitarbeiter Gerhard Steinke, Wolfgang Hoeg, Klaus Bechstein, Jürgen Meinel, Dr. Peter Fürst, Prof. Bernd Wefelmeyer, Georg Geike.
Einige Veröffentlichungen zum Subharchord unter www.subharchord.de stehen nicht in Übereinstimmung mit obiger autorisierter Darstellung und wurden hier nicht mit übernommen.

Verantwortlich für den Inhalt der hier folgenden Web-Seiten: Gerhard Steinke

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