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Erste Aufnahmen und Konzerte [IV-03]

Chronik des Leipziger Rundfunkchores

von Rüdiger Koch

 

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Der Leipziger Rundfunkchor mit dem Chef des Rundfunk-Unterhaltungsorchesters, Erich Donnerhack, zwischen 1946 und 1949
Foto: Album Gleisberg

 

Aufnahmen, in denen der Rundfunkchor mit den Orchestern des Mitteldeutschen Rundfunks, also dem Unterhaltungsorchester, dem Großen Rundfunkorchester und dem Rundfunk-Sinfonieorchester, gemeinsam musiziert, sind im Gegensatz zu A-cappella-Aufzeichnungen einige überliefert.

Auffallend dabei ist, dass Produktionen mit dem Rundfunk-Sinfonieorchester deutlich in der Minderzahl sind.
Der junge und noch recht kleine Chor war in der ersten Zeit seines Bestehens dem Repertoire des Sinfonieorchesters wohl nur bedingt gewachsen.
So dirigiert Rolf Kleinert, Chefdirigent des Großen Rundfunkorchesters, Ausschnitte aus Aida, La Traviata, den Lustigen Weiber und die Venusberg-Szene aus dem Tannhäuser mit dem Rundfunk-Sinfonieorchester Leipzig.
Gerhard Pflüger steht in Konzerten mit Perlen russischer Musik und der Faust-Sinfonie von Liszt am Pult von Sinfonieorchester und Rundfunkchor bzw. – Männerchor.
Der Name von Gerhart Wiesenhütter, dem ersten Nachkriegs-Chefdirigenten des Orchesters, findet sich nur einmal als Dirigent des Neujahrskonzertes 1948, bevor er wenige Monate später als sogenannter Parteischädling im Rahmen einer Säuberungsaktion fristlos entlassen wird.

Schon häufiger findet eine Zusammenarbeit des Chores mit dem Großen Rundfunkorchester Leipzig – manchmal auch nur „Rundfunkorchester“ genannt – statt. Dessen Dirigenten Fritz Schröder und Rolf Kleinert dirigieren Operette und kleinere unterhaltende Werke.

 

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Programmzettel einer Unterhaltungsveranstaltung mit dem Unterahltungsorchester und dem Rundfunkchor des Senders Leipzig im Leipziger Capitol

 

Nicht vergessen werden darf das Unterhaltungsorchester des Senders, das unter Leitung seines Gründers und Chefs Erich Donnerhack ein sehr häufiger Partner des Chores ist. Die Fledermaus von Strauß und Veranstaltungsprogramme wie Musikalische Trümpfe, Musik am Sonntag-Vormittag oder Heitere Melodien aus der Sowjetunion dokumentieren diese Zusammenarbeit.

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Programmheft eines Konzertes von Unterhaltungsorchester und Rundfunkchor des Senders Leipzig unter Erich Donnerhack

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Dokument: Nachlass Anna Maria Banzhaf
Sammlung Rüdiger Koch

 

Das Jahr 1948 bringt eine erste Wiederbegegnung nach dem Krieg mit dem Gewandhausorchester:
Unter Heinz Bongartz singt das Ensemble – als Verstärkung des Gewandhauschores – die 2. Sinfonie von Gustav Mahler.
Im September des selben Jahres folgt die Mitwirkung in einer Rundfunkaufnahme der Elektra von Strauss mit dem Dirigenten Paul Schmitz am Pult des Gewandhausorchesters. Das Nachweisblatt dieser Aufnahme trägt den Zusatz „mit Verstärkung“.
Überhaupt ist sehr häufig vom „verstärkten Chor des Mitteldeutschen Rundfunks“ zu lesen.

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Auferstanden aus Ruinen

IV-01 Ein neuer Anfang
IV-02 Aufbaujahre unter Horst Karl Hessel
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IV-04 Das Proben-„Lokal“ Ballhaus Reichshallen
IV-05 Wir bauen einen Sendesaal

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