Chronik des Leipziger Rundfunkchores Die Jahre 1933-1943

Plattenetiketten der Aufnahmesitzung vom 12. Juni 1937
Obwohl die Rundfunkplatten im Produktionsjahr ursprünglich alle einheitlich mit dem Hakenkreuz-Logo des „Großdeutschen Rundfunks“ beschriftet worden waren, sind einige der Plattenetiketten nach dem Zweiten Weltkrieg in Berlin umetikettiert oder überklebt worden.
Die Aufnahmen mit den neuen Etiketten sind vermulich zunächst auch weiterhin in der Nachkriegzeit gesendet worden.
Die frühesten A-cappella-Aufnahmen des Chores des Reichssenders Leipzig

Friedbert Sammler (1886-1945) war dem Chor während der gewamten Vorkriegszeit als Dirigent und Korrepetitor verbunden
Foto: Sammlung Rüdiger Koch
Am 12. Juni 1937 fand für die Sänger des Leipziger Rundfunkchores erstmals eine A-cappella-Produktion von elf deutschen Volksliedern durch die Musikredaktion des Reichssenders Leipzig statt.
Als Aufnahmeort ist auf den Plattenetiketten der Rundfunkschallplatten das „Gewandhaus Leipzig“ (gemeint ist der Bau von 1884) angegeben.
Die akustischen Verhältnisse lassen vermuten, dass die Aufnahmen wohl im Kleinen Saal des Neuen Gewandhauses stattgefunden haben.
Der Mitteldeutsche Rundfunk betrieb seit 1931 hier eine eigene Aufnahmen- und Senderegie für den Kleinen Kammermusisaal sowie den Großen Gewandhaus-Saal.
→ DETAILS ZUM RUNDFUNKSTUDIO IM NEUEN GEWANDHAUS
Dirigent N.N.?
Unüblicherweise ist der Name des Dirigenten auf den Platten nicht vermerkt.
Allerdings standen drei Wochen zuvor deutsche Volkslieder, dirigiert von Friedbert Sammler, auf dem Programm eines Abendkonzertes.
So ist also nicht auszuschließen, dass es diese Volkslieder gewesen sind, die auch am 12. Juni aufgenommen wurden, und dass auch hier Sammler der Dirigent war.
→ VITA FRIEDBERT SAMMLER
Die a-cappella-Aufnahmestaffel vom Juni 1937
Der Aufnahmeraum

Der Kammermusiksaal (Kleiner Saal) des Neuen Gewandhauses von 1884
In diesem Saal fanden 1937 die A-cappella-Aufnahmen des Reichssenders Leipzig mit seinem Rundfunchor statt.
Postkarte um 1920
Die Rundfunkaufnahmen
Für alle Archiv-Aufnahmen gilt:
Chor des Reichssenders Leipzig
Dirigent: [vermutlich] Friedbert Sammler
Aufnahme: Reichssender Leipzig am 12. Juni 1937 im Kleinen Saal des Neuen Gewandhauses
Tonträger: Rundfunkplatten einseitig geschnitten, von innen nach außen laufend 78 U/min
Quelle:
Volksweise · Bearbeiter: Hans Huber
Mein Mädel hat einen Rosenmund
Volksweise (Hessen) · Bearbeiter: Julius Röntgen (1855 – 1932)
Volksweise (Schwaben) · Bearbeiter: Wilhelm Berger (1861 – 1911)
Originaltonträger aus dem Archiv-Bestand der RAVAG Wien.
Die Radio Verkehrs AG (RAVAG) wurde 1924 als erste österreichische Rundfunkgesellschaft gegründet. Sie bestand bis zur Gründung des ORF im Jahr 1958.
Volksweise · Bearbeiter: August von Othegraven (1864 – 1946)
Originaltonträger aus dem Archiv-Bestand der RAVAG Wien.
Die Radio Verkehrs AG (RAVAG) wurde 1924 als erste österreichische Rundfunkgesellschaft gegründet. Sie bestand bis zur Gründung des ORF im Jahr 1958.
Volksweise · Bearbeiter: Albert Kranz
Originaletikett mit originaler Beschriftung.
Das Logo des Großdeutschen Rundfunks wurde wegen des Hakenhreuzes nach 1945 überklebt.
Das deutet darauf hin, dass auch diese Aufnahme weiterhin im Nachkriegsprogramm des Berliner Rundfunks eingesetzt wurde.
Friedrich Silcher (1789 – 1860) · Satz: H. Riedel
Unverändertes Originaletikett mit originaler Beschriftung und Logo des Großdeutschen Rundfunks auf der Rundfunkplatte.
Volksweise · Bearbeiter: Suter
Volksweise (Elsaß) · Bearbeiter: Albert Kranz
Originaletikett mit originaler Beschriftung.
Das Logo des Großdeutschen Rundfunks wurde wegen des Hakenhreuzes nach 1945 überklebt.
Das deutet darauf hin, dass auch diese Aufnahme weiterhin im Nachkriegsprogramm des Berliner Rundfunks eingesetzt wurde.
Volksweise (Elsaß) · Bearbeiter: Albert Kranz
Originaletikett mit originaler Beschriftung.
Das Logo des Großdeutschen Rundfunks wurde wegen des Hakenhreuzes nach 1945 überklebt.
Das deutet darauf hin, dass auch diese Aufnahme weiterhin im Nachkriegsprogramm des Berliner Rundfunks eingesetzt wurde.
Albert Kranz · Textdichter: Hermann Löns (1866 – 1914)
Unverändertes Originaletikett mit originaler Beschriftung und Logo des Großdeutschen Rundfunks auf der Rundfunkplatte.
Albert Kranz · Textdichter: Cäsar Flaischlen (1864 – 1920)
Originaletikett mit originaler Beschriftung.
Das Logo des Großdeutschen Rundfunks wurde wegen des Hakenhreuzes nach 1945 überklebt.
Das deutet darauf hin, dass auch diese Aufnahme weiterhin im Nachkriegsprogramm des Berliner Rundfunks eingesetzt wurde.
Die Chronik des Leipziger Rundfunkchores entsteht in enger Zusammenarbeit mit dem Deutschen Rundfunkarchiv in Frankfurt und Potsdam Babelsberg.
Wir bedanken uns bei den DRA-Mitarbeitern Frau Christiane Poos-Breir und Herrn Jörg Wyrschowy für die Bereitstellung der historischen Aufnahmen sowie für wichtige Archiv-Dokumentationen.
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