„Wer kennet ihre Namen?“
(Johann Wolfgang von Goethe: „Der Sänger“)
Chronik des Leipziger Rundfunkchores
von Rüdiger Koch

Der Reichs-Bruckner-Chor singt 1944 unter der Leitung von Günther Ramin In der Leipziger Thomaskirche.
Foto: Sammlung Lieberwirth
1943 – 1945 I Leipziger Rundfunkchor-Sänger im Reichs-Bruckner-Chor
Im September 1942 wurden die Chöre an den deutsche Reichssendern aufgelöst und ein „Bruckner-Chor St. Florian des Großdeutschen Rundfunks“ ins Leben gerufen.
Sendeleiter Wirz erläuterte im Mai 1943 die Hintergründe in einer Presseerklärung:
„Der Rundfunk hat seine Chöre an den Reichssendern aufgelöst. Aus diesen Chören ist durch Auswahl ein Spitzenchor zusammengestellt und diesem der Name ‚Bruckner-Chor’ gegeben worden.
Es handelt sich hier also um keine Neugründung, sondern nur um eine neue Zielsetzung der Chorarbeit des Rundfunks.
Der RI [Rundfunk-Reichsintendant] hat zur Schulung dieses Chores Prof. Ramin berufen. Mit Rücksicht auf das Thomas-Kantorat und die anderen Aufgaben Ramins ist der Chor in Leipzig zusammengetreten und wird der Öffentlichkeit Proben seiner Arbeit abgeben.“
Weil der Reichs-Bruckner-Chor in Leipzig aufgebaut wurde, ist es verständlich, dass sehr viele ehemalige Mitglieder aus dem Chor des Reichssenders Leipzig in den Bruckner-Chor wechselten.

Der Reichs-Bruckner-Chor bei einem Konzert im Neuen Dom zu Linz vermutlich unter der Leitung von Johannes Rietz, 1944.
Foto: Archiv Hanns Kreczi
Die Leipziger ‘Fraktion’ im Bruckner-Chor
Von den Mitgliedern des Chores des Reichssenders Leipzig war etwa die Hälfte in den Reichs-Bruckner-Chor engagiert worden.
Die Leipziger trafen im Bruckner-Chor ihr ehemaliges Mitglied Elly Volkenrath wieder.
Die Leipziger Sopranistin Irmgard Roehling kam als freie Sängerin in den Reichs-Bruckner-Chor und behielt fortan ihre Verbindung zum Leipziger Rundfunkchor.

Michael Schneider mit dem Reichs-Rundfunkorchester und dem Reichs-Bruckner-Chor zum Konzert im Marmorsaal des säkularisierten Augustiner Chorherrenstifts St. Florian am 27. August 1944
Foto: Privatbesitz Sammlung Kreczi
Im April 1944 wird der Reichs-Bruckner-Chor nach Linz verlegt.
Es sind insgesamt 77 Chormitglieder bekannt, allerdings gab es kriegsbedingt eine gewisse Fluktuation, sodass das Ensemble nie in dieser Stärke bestand.
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