Konzertreisen des MDR Rundfunkchores
10.-18. April 2019
Konzertreise des MDR-Rundfunkchores in die Schweiz und nach Italien
mit dem Deutschen Requiem von Johannes Brahms
unter der Leitung von Marek Janowski
Sinfonieorchester Basel

Genf: Konzert in der Victoria Hall
Foto: MDR KLASSIK
Gastspielorte und Spielstätten
Genf | Victoria Hall | 12. 04. 2019 |
Bergamo | Teatro Sociale | 15. 04. 2019 |
Brescia | Teatro Grande | 16. 04. 2019 |
Aix-en-Provence | Grand Théâtre de Provence | 17. 04. 2019 |
Reiseprogramm
Johannes Brahms: Ein deutsches Requiem
Besetzung
Sopran: Christina Landshamer
Bariton: Markus Eiche (Genf) · Wilhelm Schwinghammer (Bergamo, Brescia, Aix-en-Provence )
Deutsch, wie es die Franzosen mögen
Das Sinfonieorchester Basel gastierte mit dem „Deutschen Requiem“ von Brahms in Genf, Italien und Frankreich.
Beim denkwürdigen Schlusskonzert in der Provence wurde daraus „Un requiem allemand“.
Das SOB, der Solobariton, die sehr intonationssichere Sopranistin Christina Landshamer und der MDR-Rundfunkchor sind bestens aufeinander abgestimmt, ja bilden im finalen „Selig sind die Toten“ berückende Schmelzklänge.
Das Publikum im gutbesetzten Grand Théâtre folgt dem „Requiem allemand“ konzentriert und es feiert zum Schluss insbesondere den von Philipp Ahmann einstudierten Chor.
Rund siebzig Sängerinnen und Sänger zählt das renommierte Ensemble aus Leipzig, wirkt aber selbst in den dichtgearbeiteten, fugierten Passagen leicht und durchsichtig.
aus: Basler Zeitung, 20. April 2019
Diverse Herausforderungen und viele beglückende Momente
10. April 2019 · Leipzig
Nach einer langen, anstrengenden Flug- und Busreise gibt es ein herzliches Wiedersehen mit Marek Janowski im Basler Theater zur Übernahmeprobe.
Mit dem Deutschen Requiem von Johannes Brahms steht eines der schönsten sinfonischen Chorwerke auf dem Programm, das die Sänger bestens kennen und innig lieben.
Philipp Ahmann, der neue künstlerische Leiter des Chores ab 2020, in dessen Händen die Einstudierung des Stückes lag, hatte ein leichtes Spiel und die Gelegenheit, das Requiem auf „Hochglanz“ polieren zu können.
Am Flügel simuliert unser hauseigener Repetitor Heiko Reintzsch das große sinfonische Orchester.
Die Chemie stimmt zwischen Dirigent, Pianist, Chorchef und Chor, das ist nicht zu übersehen und zu überhören.

Marek Janowski zur Probe in der Genfer Victoria Hall
Foto: MDR KLASSIK
11. April 2019 · Leipzig
Am nächsten Tag treffen Chor und Orchester im heimatlichen Probensaal des Orchesters aufeinander.
Marek Janowski, der Spezialist für romantische Musik, hat klare Vorstellungen von der Interpretation des Stückes, hält die Fäden fest in der Hand und fügt mit bewährter Sicherheit die musikalischen „Einzelteile“ zu einem Gesamtkunstwerk zusammen.
12. April 2019 · Basel

Genf: Probe in der Victoria Hall
Foto: Ulrike Fulde
Heute geht es bei strahlendem Sonnenschein nach Genf, wo das erste Konzert der Reise in der atemberaubenden Victoria Hall stattfindet.
Der Ende des 19. Jahrhunderts errichtete Bau ist prunkvoll dekoriert und verlangt regelrecht danach, von Musik erfüllt zu werden.
Der Maestro wählt heute sehr ruhige Tempi, was für uns Sänger eine echte Herausforderung darstellt, aber er erzeugt damit eine unglaubliche Atmosphäre und knisternde Spannung.
Am Ende des Konzertes herrscht ergriffenes Schweigen, das ewig zu dauern scheint, bevor ein frenetischer Beifallssturm des für seine Euphorie nicht gerade berühmten Genfer Publikums losbricht, mit dem besonders der Chor bedacht wird.
Ein gelungener Auftakt!
13./14. April 2019 · Reisetag
Nach einer langen, aber malerischen Busfahrt durch die Alpen gelangen wir an unseren nächsten Haltepunkt, Bergamo.
Hier dürfen wir einen Tag verschnaufen, uns die wunderschöne Altstadt anschauen oder einen Ausflug in die Umgebung machen, denn sowohl Mailand als auch Verona liegen ganz in der Nähe.
Außerdem heißt es Kräfte sammeln, denn die nächsten drei Tage verlangen uns viel ab.
15. April 2019 · Bergamo

Bergamo: Probe im Teatro Sociale
Foto: Ulrike Fulde
Das Konzert in Bergamo findet in dem zauberhaften Teatro Sociale statt, das mit seinen vier Rängen und der herrlichen Ausstattung wie die kleine Schwester der Mailänder Scala wirkt. So hübsch es auch aussieht, so schwierig sind die akustischen Bedingungen: Der Klang kann sich kaum ausbreiten, wird zu einem nicht unerheblichen Teil von der Bühne verschluckt und man hat als Musiker das Gefühl, unter einer Bettdecke zu musizieren.
Solch schwierige Bedingungen verbinden ein Ensemble noch einmal auf besondere Weise. Jeder gibt sein Bestes und am Ende wird es doch noch ein spannungsgeladenes Konzert.
16. April 2019 · Brescia
Das nächste Konzert findet im Teatro Grande in Brescia statt, wieder ein wunderschöner Saal mit viel Schmuck, Samtausstattung, zahlreichen Logen und faszinierenden Deckengemälden.
Heute ist die Akustik besser und macht es uns etwas leichter, das Requiem mit Leben zu erfüllen.
17. April 2019 · Aix-en-Provence

Aix-en-Provence: Grand Théâtre de Provence
Foto: Ulrike Fulde
Durch Komplikationen bei der Flugreise müssen alle Musiker, Dirigent inklusive, mehrere Stunden auf dem Flughafen warten. Das kostet Kraft und jeder versucht, seine Reserven einzuteilen, so gut er kann. Wir werden von den französischen Kollegen herzlich in Empfang genommen und bestens versorgt.
Das letzte Konzert der Tour findet im Grand Théâtre de Provence, im Rahmen der Osterfestspiele, in Aix-en-Provence statt, einem erst 2007 eröffneten Haus mit sehr guter Akustik und schlankem, schnörkellosem Äußeren.
Vor ausverkauftem Saal beginnen die Bässe erneut mit ihren insistierenden Tonwiederholungen und führen uns in ein Requiem das Trost und Hoffnung spendet. Am Ende werden wir mit tosendem Applaus belohnt.
Fazit: Sehr erfolgreiche Tour mit diversen Herausforderungen und vielen beglückenden Momenten.
Ein Reisebericht von Ulrike Fulde
MDR Rundfunkchor
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