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Konzertreisen des MDR Rundfunkchores

 


10.-14. September 2018

Gastspielreise des MDR Rundfunkchores auf Einladung des Berner Symphonieorchesters
unter der Leitung von Mario Venzago

 

 

Probe im Berner Münster

 

Gastspielorte und Spielstätten

Bern Berner Münster 12. und 13. September 2018

 

Reiseprogramm

Giuseppe Verdi: »Messa da Requiem«

 

Besetzung:

Berner Symphonieorchester
MDR Rundfunkchor · Einstudierung: Nicolas Fink
Mario Venzago  Dirigent

Ania Jeruc  Sopran
Agnieszka Rehlis  Akt
Xavier Moreno  Tenor
Young Kwon  Bass

 

Pianokultur und apokalyptische Durchschlagskraft  …

Ein Reisebericht von Dana Harnge
MDR-Rundfunkchor, Sopran

Verdi-Requiem. Ein wunderbares Werk und für uns ein Repertoirestück, welches wir lieben und schon in den unterschiedlichsten Interpretationen mit verschiedensten Dirigenten aufführen durften.
Giuseppe Verdis Messa da Requiem – ein Werk, das Höhen und Tiefen menschlicher Existenz im Angesicht der Ewigkeit durchschreitet.
Komponiert im Gedenken an zwei Heroen Italiens – Gioacchino Rossini und Nationalschriftsteller Alessandro Manzoni.
Verdis Requiem ist Vieles zugleich: «grösste Oper», geistliches Werk und Begegnung zwischen Mensch und Gott, bis heute ein Werk ohnegleichen.
Die Einladung vom Berner Symphonieorchester in die Schweiz versprach also eine Gastspielreise auf höchstem künstlerischen Niveau!
Im Berner Münster dieses Meisterwerk der Chorsinfonik gemeinsam zu musizieren, sollte für uns alle eine große Freude werden.

Die musikalische Vorbereitung oblag selbst einem Schweizer: Nicolas Fink, Chordirektor des Schleswig-Holstein Festival Chores und Künstlerischer Leiter des Schweizer Jugendchores, und dazu selbst gebürtiger Berner, feilte mit uns Tage vorher in Leipzig an der Einstudierung.

Gespannt auf die Zusammenarbeit mit Dirigent und Orchester traten wir unsere Reise mit der Deutschen Bahn an.
Getreu dem Sprichwort: “Wer einmal eine Reise tut, der kann etwas erzählen“, begann diese dann auch ziemlich abenteuerlich mit Zugverspätungen, rennen über Bahnsteige und der Suche nach alternativen Zugverbindungen.
Doch schließlich erreichten wir am Abend Bern zu einer verspäteten, aber wunderbaren Übernahmeprobe mit Mario Venzago.

 

 

 

Die Zusammenarbeit des MDR Rundfunckchores mit Mario Venzago hat eine lange Tradition: Viele befruchtende Aufführungen und Produktionen verbinden unseren Chor und den Chefdirigenten und Künstlerischen Leiter des Berner Symphonieorchesters.

Mario Venzago während der Probe im Berner Münster

Mario Venzago ist regelmäßiger Gast international renommierter Sinfonieorchester und Artist in Association bei der finnischen Tapiola Sinfonietta.
Er konzertierte mit berühmten Solisten der Welt, und mehrere seiner CDs wurden mit internationalen Preisen ausgezeichnet. So fand beispielsweise die Aufnahme aller Chorwerke von Othmar Schoeck mit dem MDR Chor größte internationale Anerkennung.
Immer wieder war Mario Venzago in der Vergangenheit Gast beim MDR. Beispielsweise in den Jahren 2005 -2008 mit Schuberts „Messe Es-Dur“, der „Walpurgisnacht“ von Mendelssohn oder der Aufführung von Griegs „Peer Gynt“ gemeinsam mit dem Sinfonieorchester des MDR.
Aber auch der Chor war schon zu Gast in Helsinki beim Finnischen Rundfunksinfonieorchester mit Mario Venzago am Pult.
Selbst mit dem Berner Symphonieorchester, welches auf eine 140-jährige Tradition als Orchester der Schweizer Bundesstadt zurückblicken kann, gab es schon gemeinsame Konzerte, zuletzt im Januar 2017 mit Mendelssohns „Lobgesang“, damals dirigiert von Jun Märkl.
Auch diesmal war die Zusammenarbeit zwischen Orchester und Chor an den folgenden Proben- und Konzerttagen wieder geprägt von einer freundlichen, zugewandten Atmosphäre, in der das Werk immer mehr an musikalischer Tiefe, Qualität und Form gewann.

 

 

 

Die zwei Konzerte im ausverkauften Berner Münster wurden dann auch erwartungsgemäß  zu einem mitreißenden und bewegenden Erlebnis für uns. Immer konzentriert, um auch ja keinen Wechsel in Dynamik oder Tempo zu verpassen, folgten wir gebannt Mario Venzagos Dirigat.
Natürlich trugen die vier hervorragenden Solisten zum hohen künstlerischen Niveau des Abends bei: Ania Jeruc, Agnieszka Rehlis, Xavier Moreno und Young Kwon bildeten ein wirklich wunderbares Solistenquartett.

Die Sopranistin Ania Jeruc mit strahlender Höhe, die stilsichere Altistin Agnieszka Rehlis mit tadelloser Phrasierung; der das Ingemisco und das Hostias sorgsam gestaltende Tenor Xavier Moreno und der ruhig-abgeklärte Bass Young Kwon bilden ein perfektes Quartett.(derbund.ch)

Das Berner Münster mit seiner intensiven, fast bühnenhaften Beleuchtung und seiner beeindruckenden Akustik bot für Verdis klanggewaltiges Werk eine eindrucksvolle Kulisse. Es hätte keinen besseren Aufführungsort geben können als dieses Meisterwerk der schweizerischen Spätgotik und Wahrzeichen des ehemals größten Stadtstaates nördlich der Alpen. Ein wirklich unvergessliches Konzerterlebnis auch für uns.
Das Publikum dankte uns allen mit nicht enden wollendem Applaus und Bravi für Chor und Orchester.
Für unseren Chor waren die Berner Aufführungen von Verdis Messa da Requiem mit Mario Venzago ein herausragendes musikalisches Erlebnis und eine großartige Zusammenarbeit mit dem Berner Symphonieorchester.

Die Sachsen (…) wurden ihrer hohen künstlerischen Reputation mehr als gerecht.
Harmonische Ausgeglichenheit über alle Register, ausgeprägte Pianokultur und bei Bedarf apokalyptische Durchschlagskraft zeichnen den superben Klangkörpers aus.
Verdis Vermächtnis wurde so einmal mehr zu einem dichten, mitreißenden, bewegenden und beeindruckenden Klangerlebnis
.“
(derbund.ch)

 

Rundfunkchor privat

In den freien Stunden zwischen Probe und Konzerten lernte der Chor bei dieser Reise einmal das Schweizer Umland mit seinen Traditionen und Schönheiten kennen: Da in Bern zum Zeitpunkt der Aufführung eine große Messe stattfand, mussten wir alle in kleinen Landhotels im Berner Umland mit Anfahrtszeiten bis zu einer Stunde untergebracht werden. Dabei hatten wir Gelegenheit, von unseren Busfahrern allerlei Interessantes zu erfahren. Wussten Sie zum Beispiel, was „Hornussen“ ist: Ein traditionelles Spiel in den Schweizer Dörfern, bei dem eine Nuss mit einem 3 Meter langen Stock über ein Spielfeld geschlagen wird. Oder warum die Häuser im Emmental ihre wirklich einzigartige Bauform mit riesigem Dachüberstand haben: um Zwiebeln und anderes Gemüse nach dem Ernten vor dem doch reichlichen Regen im Emmental zu schützen.
So wurde diese Tournee für uns auch eine Studienreise über Schweizer Land und Leute, und natürlich war es für viele Kollegen ein Muss, das traditionelle Emmentaler Käsefondue zu genießen, was wir dann auch in unseren unterschiedlichen Hotelbesetzungen ausgiebig taten.

Dana Harnge · MDR RUNDFUNKCHOR · Sopran
Fotos von Dana Harnge, Kerstin Klein-Koyuncu, Katrin Klemm und Alba Vilar-Juanola

 

 

 

Chronik des Leipziger Rundfunkchores
Freunde und Förderer des MDR Rundfunkchores

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