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Geduld trägt Rosen

Mit neuem Chef einer neuen Zeit entgegen  [XXI]

 

Chronik des Leipziger Rundfunkchores

von Rüdiger Koch

 

Wenige Wochen nach der Maueröffnung führen das Rundfunk-Sinfonieorchester und der Rundfunkchor Leipzig am 23. Dezember 1989 in der „Westberliner“ Philharmonie den „Messias“ von Georg Friedrich Händel auf.
Fotodruck: Bark/Konzertreport 1990/91 – Archiv des Leipziger Rundfunkchores

 

Mit dem Auto in den Westen und zu Fuß durchs Brandenburger Tor  XXI-11

Die offene Grenze wird genutzt, um kurzfristig bis zum Jahresende zwei Konzerte im „Westen“ zu organisieren.
Die seit 1987 bestehende Partnerschaft der beiden Messestädte Leipzig und Hannover führt zu einem Weihnachtskonzert am 15. Dezember in der Markuskirche von Hannover. Gert Frischmuth dirigiert Weihnachtslieder.
Nicht wenige Chormitglieder fahren mit ihren eigenen Autos zum Konzert.

Am 23. Dezember führen Rundfunk-Sinfonieorchester und Rundfunkchor Leipzig in der Berliner Philharmonie den Messias unter Max Pommer auf.
Sogar die Zeitung Neues Deutschland berichtete kurz über dieses Gastspiel.
An diesem Tag besteht erstmals die Gelegenheit, zu Fuß durch das Brandenburger Tor zu laufen. Viele Chormitglieder nutzen erstmals diese Gelegenheit.

 

 

Hörprobe
Georg Friedrich Händel: Der Messias

 

Oratorium HWV 56 in drei Teilen
Libretto von Charles Jennens
Aufführung in englischer Sprache nach der Fassung vom 1. Mai 1750
Nr. 11 Chor: For unto us a child is born
Nr. 23 Chor: All we, like sheep
Nr. 31 Chor: Let all the angels of God worship Him
Nr. 39 Chor: Hallelujah
Rundfunkchor Leipzig · Choreistudierung Gert Frischmuth

Rundfunk-Sinfonieorchester Leipzig
Dirigent: Max Pommer
Life-Aufnahme in der Berliner Philharmonie am 23. Dezember 1989

 

Anscheinende Normalität …

Mit nur wenigen Änderungen geht die Spielzeit 1989/90 zu Ende.
Unter Chefdirigent Frischmuth singt der Rundfunkchor zwei A-cappella-Konzerte im Gewandhaus und eines im Dresdner Kulturpalast.
Im Juni 1990 singt der Rundfunkchor erstmals die Deutsche Motette von Richard Strauss.

Pommer dirigiert Mozart, der Rumäne Horia Andreescu als Gast in einem Rundfunk-Anrechtskonzert Verdis Requiem.
Das Programmheft enthält den Hinweis:
„WIR WIDMEN DIE AUFFÜHRUNG DES REQUIEMS DEN OPFERN ALLER DIKTATUREN“.

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Hörprobe
Richard Strauss: Deutsche Motette

 

Deutsche Motette für 4 Solostimmen und 16-stimmigen Chor a cappella op. 62
Worte: Friedrich Rückert
Solisten: Ute Selbig, Sopran · Annette Markert, Alt · Armin Ude, Tenor · Hermann Christian Polster, Bass
Chorsolisten: Gisela Kaltofen, Andrea Neumann, Johanna-Margarete Volke, Sopran
Rundfunkchor Leipzig
Dirigent: Gert Frischmuth
Aufnahme: Livemitschnitt des Senders Leipzig im Neuen Gewandhaus am 12. Juni 1990
Künstlerische Aufnahmeleitung: Matthias Behrendt · Technische Aufnahmeleitung: Klaus Tonndorf

 

Ein Höhepunkt ist im Januar die Produktion des Freischütz von Carl Maria von Weber in Dresden mit der Staatskapelle Dresden unter der Leitung von Colin Davis.
Herbert Kegel setzt in Dresden die Aufnahmen kleinerer geistlicher Werke Mozarts fort.

Für den Vorabend des 1. Mai 1990 war diesmal keine Aufführung der 9. Sinfonie von Beethoven geplant. Aus Anlass der Feierlichkeiten zu „825 Jahre Leipzig“ sollte ausnahmsweise die Deutsche Sinfonie von Hanns Eisler in Verbindung mit der 5. Sinfonie Beethovens geboten werden. Allerdings wird zu Gunsten der Neunten dieser Plan aufgegeben.

 

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