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Die 1980er Jahre

Nach Westen und Osten: England  [XIX]

Chronik des Leipziger Rundfunkchores

von Rüdiger Koch

 

Fernsehaufzeichnung des „Messias“ von georg Friedrich Händel mit dem BBC Welsh Symony Orchestra unter der Leitung von James Longhren
Foto: Archiv des Leipziger Rundfunkchores – DDR-Fernsehen, BBC Wales

 

Die Hartnäckigkeit des Mr. Williams 

Ein deutscher Chor mit dem Messias in England! [XIX-04]

Unmittelbar auf den Japan-Reisebericht folgt im Chortagebuch ein weiterer, mit folgenden Worten beginnender Reisebericht von Gerhard Richter:
„Ganze vier Tage waren dem Chor nach der Rückkehr aus Japan daheim vergönnt, um sich erst einmal umzustellen auf die Zeitveränderung, den 19-stündigen Nur-Nachtflug zu verkraften, sich wieder europäischen Verhältnissen anzupassen und nicht zuletzt, um den Koffer, bzw. dessen Inhalt zu wechseln. Außerdem mußten in dieser Zeit eine kurze musikalische Repetition der englischen Version des Händelschen Messias sowie die Vorbereitung auf die neue Reise untergebracht werden.“

 

 

„Rundfunkchor Leipzig sang in Chester Händels Messias, überschrieb Karl-Heinz Otte einen Artikel in der Leipziger Volkszeitung und berichtet:
„Der Fernsehregisseur von BBC Wales, Mervyn Williams, erzählte schmunzelnd, daß ein Kollege auf seinen Vorschlag, den Leipziger Rundfunkchor zu einer Produktion von Georg Friedrich Händels
Messias nach England einzuladen, mit dem Zeigefinger an die Stirn tippte: Für Großbritannien mit einer so reichen Chortradition müsse man keinesfalls einen ausländischen Chor bemühen.
Aber Mr. Williams blieb hartnäckig, schließlich hatte man den Chor durch eine Gemeinschaftsproduktion von DDR-Fernsehen und BBC Wales mit Brittens
War requiem … noch in bester Erinnerung.

Der schottische Dirigent James Loughren
Foto: Archiv des Leipziger Rundfunkchores

Die Sendung dieses Werkes war in Großbritannien und der DDR so erfolgreich gewesen, daß der Regisseur letztlich keine Schwierigkeiten hatte, seine Idee durchzusetzen. So reiste der Chor in den letzten Novembertagen nach Chester.
Wieder war es eine Gemeinschaftsproduktion beider Fernsehanstalten, wieder wirkte das BBC Welsh Orchestra mit: jetzt unter der Leitung des schottischen Dirigenten James Loughren.
Als Solisten waren Isabell Buchanan, Sopran, Yvonne Minton, Alt, und Gwynne Howell, Baß, aus Großbritannien, und Peter Schreier für die Tenorpartie engagiert worden.“

 

Hörbeispiel
Georg Friedrich Händel: Messias HWV 56

Nr. 12 For unto us a child is born

 

Nr. 26 All we like sheep

 

Nr. 35 Let all the angels of God worship Him

 

Nr. 44 Halleluia

MDR-Rundfunkchor
MDR-Kammerphilharmonie
Continuo:
Sebastian Reim, Cembalo
Andreas Timm, Orgel
Carola Christoph, Theorbe
Michael Pfaender, Violoncello
Thomas Schicke, Kontrabass
Eckart Bormann, Fagott
Dirigent: Max Pommer
Aufnahme: MDR KULTUR am 14. Dezember 1997
Tonmeister: Christian Cerny
Technische Aufnahmeleitung: Klaus Tonndorf

 

Der Ablaufplan der Konzertreise

Der Ablaufplan des englischen Veranstalters enthält neben den üblichen Angaben zu Proben- und Essenszeiten, zu den Abfahrten der Busse und den vorhandenen Garderoben auch die Aufnahmepositionen der einzelnen Nummern.
Der Chor ist im Dom zu Chester entweder innen vor dem Westportal (Position A) oder im südlichen Seitenschiff (Position C) aufgestellt:

Kapitelübersicht

→ XIX-01 Paris 1979
→ XIX-02 Kiew 1979
→ XIX-03 Japan
England

 


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