Ein Chor – Zu Hause in Leipzig [XVII]
Chronik des Leipziger Rundfunkchores
von Rüdiger Koch

Eröffnungskonzert des Neuen Gewandhauses am 8. Oktober 1981. Unter der Leitung von Gewandhauskapellmeister Kurt Masur interpretieren das Gewandhausorchester, der Leipziger Rundfunkchor, der Gewandhauschor und -Kinderchor sowie der Thomanerchor Beethovens 9. Sinfonie.
Foto: Archiv des Leipziger Rundfunkchores – Chortagebuch
Sicherlich darf gemutmaßt werden:
Hätte der heutige Chor des Mitteldeutschen Rundfunks – 1924 beim ersten sächsischen Sender MIRAG gegründet, danach in einen Reichssenders sowie in den DDR-Rundfunk eingegangen – etwa in der Landeshauptstadt Dresden oder der Industriemetropole Chemnitz das Licht der Welt erblickt und sich dort weiterentwickelt, wäre er mit Sicherheit ein anderer geworden.
Wie im individuellen menschlichen Leben die Eltern, die Familie, die Verwandten, der Geburtsort und dessen Klima einen Menschen für sein gesamtes Leben entscheidend prägen – Heimat sind – trifft dies ebenso für ein künstlerisches Ensemble zu.
Die Wiege des Leipziger Rundfunkchores stand in der sächsischen Messestadt Leipzig, die sich sowohl durch ein weltoffenes Fluidum als auch durch ihr reiches bürgerliches Musik- und Kulturleben auszeichnete und immer noch auszeichnet.
So ist die Leipziger Messe mit dem sächsischen Rundfunk und dem Leipziger Rundfunkchor eng verwoben. Die Institution des Gewandhauses, mit dem ältesten Orchester des bürgerlichen Musiklebens in Deutschland, seinen hervorragenden Dirigenten und seinen Chören, sind freundschaftliche „Verwandte“ und in gewisser Weise sogar Geburtshelfer des Leipziger Rundfunkchores gewesen.
Die Thomaner können trotz ihrer „Jungs“ als ein älteres und in vieler Hinsicht mit dem Chor des Leipziger Senders verbundenes Geschwisterkind gelten.
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