»O du fröhliche«
Von Arman bis Amen …
Die Weihnachtskonzerte der Ära Howard Arman
„Von Arman bis Amen“ war das Konzert überschrieben, das in der Reihe Zauber der Musik am 17. Dezember 2006 in der Weimarer Weimarhalle und als Sonderkonzert am 1. Weihnachtsfeiertag im Leipziger Gewandhaus gegeben wurde.
Mit keinem treffenderen Motto lassen sich die 13 Weihnachtskonzerte beschreiben, die Chordirektor Howard Arman während seiner Amtszeit dirigierte, bzw. die auch in der Zusammenstellung der Werke voll und ganz seine Handschrift trugen.
Howard Armans Rückblick in seinem letzen Weihnachtskonzert
Ausschnitt aus dem Weihnachtskonzert am 25. Dezember 2012 im Gewandhaus Leipzig
Schon sein erstes, „Weihnachten in der Welt“ überschriebenes Weihnachtskonzert am 25. Dezember 1998 lässt das Muster erkennen, das auch in den folgenden Jahren nur wenig variiert wurde:
Ein größeres chorsinfonisches Werk – 1998 waren es die weihnachtlichen Teile des Händelschen Messias – wurde umrahmt von Weihnachtsliedern aus aller Welt in alten und neuen Sätzen, zum Teil von Howard Arman selbst arrangiert oder eigens für diesen Anlass komponiert. Natürlich bekam auch das beteiligte Orchester (zunächst die MDR Kammerphilharmonie, später das MDR-Sinfonieorchester) Gelegenheit, sich in kleinerer und größerer Besetzung zu präsentieren.
Im ersten Weihnachtskonzert 1998 war, wie auch in einigen anderen der Armanschen Weihnachtskonzerte, zudem der MDR-Kinderchor beteiligt.

Arman der Inspirator, Arman der Moderator, Arman der Pianist, Arman der Komponist, Arman der Arrangeur, Armen der Dirigent!
© Foto: MDR
Who is Sir Stolter?
Finale aus dem Weihnachtskonzert am 25. Dezember 2007 im Gewandhaus Leipzig:
Johann Jakob Stolter: Saint Joseph meek and mild (für Chor a cappella) – Gathering peascods (Canzone sopra zweichörig für je zwei Trompeten, ein Horn, eine Posaune und eine Tuba)
Wiegenlied aus den USA: Ma Curly-Headed Baby (für gemischten Chor und Orchester)
Englisches Weihnachtslied: I’m the happiest christmas tree
Franz Grothe: Kalenderlied · Solist: Andreas Fischer, Tenor
MDR-Rundfunkchor
MDR-Sinfonieorchester
Howard Arman, Klavier
Johannes Unger, Orgel
Dirigent und Choreinstudierung: Howard Arman
Künstlerische Aufnahmeleitung: Bernhard Steffler
Technische Aufnahmeleitung: Robert Baldowski
Redaktion: Grit Schulze
Aufnahme: MDR KULTUR
Arman selbst führte in seiner charmant-jovialen Art humorvoll selbst durch das Programm und lud das Publikum dabei zu gemeinsamem Singen ein.
Den krönenden Abschluss bildete stets das Kalenderlied, gesungen zunächst von den Chormitgliedern Hans-Joachim Ribbe (Bariton) und später Andreas Fischer (Tenor).
Manch Chorsänger konnte sich zunächst nicht so recht mit Howard Armans Programmkonzeption anfreunden, hätte es lieber durchgehend besinnlicher, weniger „laut“ und weniger britisch gehabt – und lächelte darüber, dass der Chordirektor auch nicht davor zurückschreckte, ab und an mit einer Weihnachtsmann-Mütze die Bühne zu betreten. Doch konnte niemand den unverwechselbaren Charakter dieser Konzerte leugnen, die ganz klar Howard Armans Handschrift trugen:
Arman der Inspirator, Arman der Moderator, Arman der Pianist, Arman der Komponist, Arman der Arrangeur, Armen der Dirigent – Amen!
Kultstatus
Das Publikum der Weihnachtskonzerte in der Reihe „Zauber der Musik“ liebte es, an jedem 1. Weihnachtsfeiertag ins Gewandhaus zu kommen, jubelte den Interpreten und insbesondere Howard Arman zu und erhob diese Weihnachtskonzerte zu Kultstatus.
Lediglich 2003 musste Arman darauf verzichten, zu Weihnachten selbst am Pult zu stehen. Robin Gritton, Chefdirigent des Berliner Rundfunkchores, vertrat seinen erkrankten Leipziger Kollegen. Doch auch dieses Konzertprogramm wurde von Arman konzipiert.
Es sei daran erinnert, dass schon in den 1960er und 1980er Jahren Weihnachtskonzerte im „Zauber der Musik“ veranstalteten wurden, die sich jedoch nicht dauerhaft etablieren konnten. Howard Arman wird diese Konzerte nicht gekannt haben, obwohl die Programme ähnlich aufgebaut waren.
Die Kritiken der Weihnachtskonzerte schwelgten in Superlativen:
„Überbordender Jubel, selige Inbrunst“ (Birgit Hendrich, LVZ 27.12.2008),
„Es lebe der Kult“ (Tatjana Böhme-Mehner, LVZ 27.12.2011).
Dem Publikum und dem MDR-Rundfunkchor werden die Weihnachtskonzerte Howard Armans in lebhafter Erinnerung bleiben.
Einen kleinen Eindruck von Repertoire und Stimmung des Konzertabends vom 1. Weihnachtsfeiertag der Jahre 1998 bis 2012 gibt die CD „Weihnachten in der Welt“, 2007 in der MDR-Edition als Nr. 18 im Label Querstand erschienen.
Zum Schluß – wie in den Konzerten zum Mitsingen für das Publikum – noch einmal das „Kalenderlied“:
Franz Grothe: Das Kalenderlied (zum Mitsingen mit Inbrunst) …
Finale aus dem Weihnachtskonzert am 25. Dezember 2004 im Gewandhaus Leipzig
Solist des Kalenderliedes: Hans-Joachim Ribbe, Bariton
MDR-Rundfunkchor mit Gewandhauspublikum
Arrangement und Klavier: Howard Arman
Alle Aufnahmen: MDR KULTUR
Wir bedanken uns herzlich bei der Franz Grothe-Stiftung
Weihnachtsgruß der FREUNDE UND FÖRDERER DES MDR-RUNDFUNKCHORES Leipzig e.V.
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