Leipziger Vokalquartett

 

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Das Leipziger Vokalquartett, 1983
Johanna-Margarete Volke – Sopran, Christine Göring – Alt, Thomas Neumann – Tenor, Rüdiger Koch – Baß
Foto: privat

 

Im Dezember 1980 trafen sich Mitglieder des Chores unter der Leitung des ehemaligen Thomaners Eberhard Volke zum gemeinsamen Singen. Eine Kammermusikvereinigung hatte sich gefunden, die sich in Folge den Ruf eines erstklassigen Soloquartetts erarbeitete.

Volke, damals hauptberuflich beim Thomanerchor als Lehrer für Musiktheorie und Klavier angestellt, übernahm die organisatorische und künstlerische Leitung des Vokalquartetts.
Auch später als Dozent und Professor an der Musikhochschule Leipzig blieb er weiterhin dem Quartett treu.

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Ernennungsurkunde des Rates der Stadt Leipzig

Ohne Kenntnis über die historischen Leipziger Vokal-Quartette wurde dieser erfolgreichen Kammermusikvereinigung am 26. Februar 1983 vom damaligen Leipziger Stadtrat für Kultur anlässlich eines Konzertes im Leipziger Gohliser Schlösschen der Name „Leipziger Vokalquartett“ verliehen …

Das Quartett stellte seine Programme in Abstimmung und oft gemeinsam mit dem Konzertveranstalter themenbezogen zusammen. Danach wählte es sorgfältig aus dem weit gefächerten internationalen Repertoire von der Renaissance bis zur Gegenwart geeignete Stücke aus. Bevor das Quartett mit einem neuen Programm an die Öffentlichkeit ging, stand oft ein ganzes Jahr anstrengende Probenarbeit. Mit Auftritten im kleinen Kreis holten sie sich Gewissheit, bezüglich des eingeschlagenen Weges in der Interpretation ihrer Vorträge. Im Verlaufe der Zeit erarbeiteten sie fünfzehn abendfüllende Programme, von der Renaissance über Barock bis zu zeitgenössischer Literatur …

Insgesamt ist die stattliche Anzahl von 257 Konzerten, darunter mehrere Produktionen im Rundfunk und Fernsehen, dokumentiert.

 

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Die Kritik lobte die Homogenität der Stimmen, die hohe Klangkultur, das unabdingbare Stilgefühl, die reine Intonation, die deutliche Aussprache und kultivierte, passende Gestik und Mimik der Künstler, zur großen Freude der Hörer. Auch die Klaviervorträge des Pianisten und sinnreichen, freien und humorvollen Moderators Volke wurden immer als Bereicherung gelobt.

Das Leipziger Vokalquartett im Spiegel der Kritik

 

Das Quartett gastierte in beiden Teilen Deutschlands und in Polen außerordentlich erfolgreich. Auftritte in der Bundesrepublik waren für das kleine Ensemble immer mit missliebigen Begleiterscheinungen verbunden. Eberhard Volke, Ehemann der Sopranistin, bekam keine Reiseerlaubnis. Das war nicht nur für Volkes schwer akzeptabel. Die das Programm geschmackvoll abrundenden Klaviervorträge mussten entfallen. Die Moderationen der Konzerte, die sonst immer in den bewährten Händen Eberhard Volkes lagen, mussten geändert, angepasst und von den Ensemblemitgliedern selbst übernommen werden.
Leider nahm das Leipziger Vokalquartett keine Tonträger auf. Das Quartett bestand bis 1993.

 

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Das Leipziger Vokalquartett zu einem Konzert am Leipziger Bachdenkmal vor der Thomaskirche, 1990
Johanna-Margarete Volke – Sopran, Christine Göring – Alt, Thomas Neumann – Tenor, Rüdiger Koch – Baß
Foto: „wir in leipzig“

 

Zu einem Liederabend bei der Eröffnung des 1. Hagener Internationalen Vokal-Festivals ‒ ein Programm mit französischen Chansons ‒ hielt der Rezensent fest:
„Pointiert, stilsicher, geschliffen in Intonations- und Textwiedergabe ließen die vier Solisten keine Wünsche offen. Sie überraschten immer wieder neu durch ausgesucht schöne Stimmbildung, exaktes Zusammenspiel und ausgefallenen Vortrag.“

Über einen Auftritt am 20. Juni 1987 zum 192. Wartburgkonzert des Rundfunksenders „Stimme der DDR“, der auch im Radio übertragen wurde, schrieb der Rezensent einer Thüringer Zeitung:
„[…] erfreuten die Sänger durch ihre dezent abgestufte, musikalische und textlich präzise sowie klanglich homogene Interpretation. […], handwerklich vorbildlich geschult, stilkundig und hervorragend aufeinander eingestellt. Was sie boten, konnte sich insgesamt hören lassen und genügt höchsten Ansprüchen.“

aus: Günter Sonne
Musikstadt Leipzig, Zur Geschichte Leipziger Vokal-Quartette
Leipzig 2017

 

Felix Mendelssohn Bartholdy: Lieder a capella

 

„Der erste Frühlingstag“ op. 48
   Frühlingsahnung  op. 48 Nr. 1  Text: Ludwig Uhland
   Die Primel  op. 48 Nr. 2  Text: Nikolaus Lenau
   Frühlingsfeier  op. 48 Nr. 3  Text: Ludwig Uhland

„Im Grünen“  op. 59 Nr.1  Text: Helmine von Chezy

Johanna-Margarete Volke – Sopran
Christine Göring – Alt
Thomas Neumann – Tenor
Rüdiger Koch – Baß

Aufnahme: Sender Leipzig im Dezember 1985 im Sendesaal 1 des Funkhauses in der Leipziger Springerstraße
Tonmeister: Erich Götze
Künstlerische Aufnahmeleitung: Bernhard Steffler

 

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Weitere Vokalensembles mit Sängern des Leipziger Rundfunkchores

Volksliedquartett des Senders Leipzig

Capella Lipsiensis
Favorit-und Capell-Chor
Damenquartett Canzonas

Die Fröhlichen Sänger

 

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