Internationale Ausstrahlung: Schallplattenaufnahmen [IX]
Chronik des Leipziger Rundfunkchores
von Rüdiger Koch

Im Aufnahmeraum der Dresdener Lukaskirche während der Schallplattenaufnahme der Messe As-Dur und Es-Dur von Franz Schubert: Theo Adam, Peter Schreier, Tonregisseur Dieter-Gerhardt Worm, Wolfgang Sawallisch, Toningenieur Claus Strüben, Helen Donath, Chormitglied Gerhard Richter, Ingeborg Springer, Chormitglied Werner Frensel (v.l.n.r.)
Foto: Werner Säubert
Plattenaufnahmen – Ersatz für Reisen
Ab 1965 eröffnete sich dem Leipziger Rundfunkchor mit der Teilnahme an Schallplatten-Co-Produktionen zwischen dem DDR-Label ETERNA und westlichen Firmen eine andere – im Vergleich zu Auslandsreisen sogar noch effektivere – Möglichkeit, international auf sich aufmerksam zu machen.
Der Carlos-Kleiber-Biograf Alexander Werner beschreibt die Praxis dieser Zusammenarbeit:
„In der Regel finanzierte die VEB Deutsche Schallplatte bei den Plattenproduktionen das Orchester, den Chor und die Solisten aus der DDR sowie die Technik, während die internationalen Solisten und eventuell der Dirigent von der Westfirma eingebracht und bezahlt wurden. Finanziell lohnte sich die Praxis also für beide Seiten und trug künstlerisch reiche Früchte.“
Auch wenn vergleichbare, gänzlich im Westen produzierte Aufnahmen deutlich teurer geworden wären, entkräftet sich der ab und an zu hörenden Einwand, der Leipziger Rundfunkchor, die Staatskapelle Dresden und andere Ensembles aus der DDR wären nur herangezogen worden, weil sie billiger gewesen seien, bei einem Blick auf die Qualität der Co-Produktionen von selbst.
Ohne den erreichten hohen musikalischen Standard hätten sich diese Aufnahmen weder auf dem Markt halten noch mit Preisen dekoriert werden können.
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Schallplatten-Co-Produktionen der 1960er und 1970er Jahre
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