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A-cappella-Konzerte in Eigeninitiative

Chronik des Leipziger Rundfunkchores

von Rüdiger Koch

 

1951-Kegel-for-webHerbert Kegel, 1949

 

Franz Schubert: Nachtgesang im Walde D 913

Leipziger Rundfunkchor unter Mitwirkung eines Hornquartettes

 

 

A-cappella-Produktionen, geschweige denn -Konzerte, stellen in den Jahren 1947 bis 1954 die Ausnahme dar.
Der Anteil der A-cappella-Rundfunkproduktionen beträgt gemessen an der Anzahl aller Aufnahmen weniger als zehn Prozent. Dieser Situation müssen sich der Chor und sein Chorleiter bewusst gewesen sein und sie für veränderungsbedürftig angesehen haben.
So geht der Chor selbst in die Offensive und schafft sich mit Betriebskonzerten und selbst organisierten öffentlichen Konzerten A-cappella-Auftrittsmöglichkeiten.

Das erste Betriebskonzert lässt sich für den 13. März 1951 nachweisen. Der Chor veranstaltet aber auch selbst Konzerte in öffentlichen Sälen, so im Gewerkschaftshaus in Halle oder im Weißen Saal des Leipziger Zoos.
Diese Konzerte stehen unter dem Motto Lieder der Völker, sind in ihren Programm jedoch nie wirklich identisch.

Für die Mitwirkung im A-cappella-Konzert am 19. Dezember 1950 in Halle wird jedem Chormitglied ein Betrag von 6 DM ausgezahlt, für das Konzert im Weißen Saal des Zoos am 25. Mai 1951 sind es 8 DM. Chorleiter Kegel erhält 50 DM Honorar.
Die Höhe dieser Beträge ist ein Beleg dafür, dass der pekuniäre Aspekt für die Sängerinnen und Sänger zweitrangig gewesen sein muss. So schuf sich der Chor außerhalb des Rundfunks das, was ihm der Sender nicht bieten konnte oder wollte: die Möglichkeit, sich unter Leitung seines Chefs mit A-cappella-Musik vor Publikum auszuprobieren.

 

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Programmzettel des Konzertes im Weißen Saal am 25. Mai 1951
Dokument: Archiv des Leipziger Rundfunkchores

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Abrechnung des Konzertes im Weißen Saal am 25. Mai 1951
Dokument: Archiv des Leipziger Rundfunkchores

 


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Jahre der Nachhaltigkeit

V-01  Herbert Kegel – der neue Chorleiter
V-02  Zwischen Oper, Operette und Oratorium
V-03  A-Cappella-Konzerte in Eigeninitiative

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