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Howard Arman

Metamorphosen

 

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MDR KLASSIK Vol. 6   CD MDR 1306
© 2013 by MDR KLASSIK I TELEPOOL GmbH

 

 

Seiteninhalt

  CD-Inhalt
  Ovids Metamorphosen
  VIDEO: Verena Weiss Choreographie »Metamorphosen« (Ausschnitte)
  Zeiten und Räume I Gegenbilder und Spiegelungen
  Anmerkungen zu den einzelnen Sätzen
  Das Libretto zu Howard Armans »Metamorphosen«
  Biografien der Mitwirkenden
  Die MDR KLASSIK CDs auf einen Blick

 

 

"Narcissus und Echo"Ölbild auf Leinwand von Howard Arman, 2005© Foto aus dem Booklet

„Narcissus und Echo“. Ölbild auf Leinwand von Howard Arman, 2005
Metamorphosen:
Die Verwandlungen von Göttern und Menschen,
erzählt in Geschichten von Verlangen und Täuschung, Liebe und Vereinigung, Auflehnung und Vergeltung;
erzählt in den Geschichten von Salmacis und Hermaphroditus, zwei Wesen, die zu einem wurden;
von Arachne, der Spinnenfrau;
von den Göttern, die sich in Tiere verwandelten;
von Pan und der Nymphe Syrinx, die vor seinen Augen verschwand;
von Pygmalion, dem Bildhauer;
und in der wundersamen Geschichte von Narcissus und Echo:
Bild und Spiegelbild, Hall und Wiederhall.

 

CD-Inhalt

Howard Arman *1954
Metamorphosen  Ein
Melodram für Chor, Solisten, drei Sprecher und Tonband
Texte von Ovid 43 v. Chr.–17 n. Chr. | Abraham Sophus Paul Voß 1785 – 1847 | Howard Arman * 1954

01   Ohne Titel  04:33
02   Introduction  05:56
03   Narcissus und Echo I: Echos Liebe  00:47
04   Arachne  09:25
05   Narcissus und Echo II: Echos Täuschung  03:48
06   Salmacis und Hermaphroditus  07:40
07   Narcissus und Echo III: Echos Verwandlung  03:16
08   Götterverwandlungen  03:15
09   Narcissus und Echo IV: Narcissus‘ Hochmut  07:51
10   Pan und Syrinx  02:10
11    Narcissus und Echo V: Narcissus‘ Wahn  03:50
12    Pygmalion  06:18 
13    Narcissus und Echo VI: Narcissus‘ Tod  08:38   

Total time: 01:07:34  

 

MDR RUNDFUNKCHOR

Isabel Hindersin | Stephan Rehm | Jakob Then Bergh | Sprechstimmen
Marina Scharnberg | Sibylle Neumüller | Sopran
Sandra Hoffmann | Alt
Andreas Fischer | Tenor

Howard Arman | Dirigent

Aufnahme | MDR KLASSiK 2012 im MDR-Studio Augustusplatz Leipzig
Redaktion | Dr. Steffen Lieberwirth
Produzentin | Claudia Zschoch
Technische Aunahmeleitung | Robert Baldowski
Künstlerische Aufnahmeleitung | Alfredo Lasheras Hakobian
Verlag | Howard Arman [Eigenmaterial]
72-seitiges Begleitheft in Deutsch & English

Booklet-Autor: Howard Arman
Executiv Producer: Dr. Steffen Lieberwirth
LC 29357

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CD-Onlineshop und Hörbeispiele

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Howard Arman© Foto aus dem Booklet I MDR Marco Prosch

Howard Arman
© Foto aus dem Booklet I MDR-Marco Prosch

 

Ovids »Metamorphosen«

Im Jahr 2007 wurde ich eingeladen, Musik für ein Tanztheater-Projekt zu komponieren. Es handelte sich dabei um Ovids »Metamorphosen«, also Material, das besonders aus der Literatur, aber vielleicht sogar noch mehr aus der Musik bekannt ist, da wohl kaum eine andere Quelle Komponisten aller zeitalter und aller genres ähnlich inspiriert hat.

Publius Ovidius Naso. Holzschnitt aus der Schedel'schen Weltchronik, Nürnberg 1493

Publius Ovidius Naso
Holzschnitt aus der Schedel’schen Weltchronik, Nürnberg 1493

Beim erneuten Lesen des Werks haben mich zwei seiner wesentlichen Eigenschaften derart fasziniert, dass sie für meine eigenen »Metamorphosen« von zentraler Bedeutung wurden.
Zum einen war da die Art Ovids zu erzählen, die anscheinend mehr danach verlangt, gehört statt gelesen zu werden; zum anderen die Beschaffenheit der Welt, in der diese Geschichten spielen, die von ständiger und desorientierender Mehrdeutigkeit geprägt ist.

Die »auditive« Qualität von Ovids Werk führte zu der Entscheidung, meine »Metamorphosen« als reines Vokalwerk anzulegen; die emotionale Kraft seiner Dichtung ließ mich jedoch erkennen, dass nur der gesamte Umfang der menschlichen Stimme im weitesten Sinne ausreichen würde: nicht nur gesprochene und gesungene Worte oder Silben, sondern auch die unzähligen anderen Klänge, welche man mit Hilfe der Stimme, des Mundes, der Klangräume des Körpers und der Atmung erzeugen kann.

Nachdem ich aus den fünfzehn Büchern der »Metamorphosen« Ovids eine Reihe von Geschichten und Episoden ausgewählt hatte, schrieb ich eine Partitur mit vielen Hunderten dieser Vokalklänge, die dann sowohl chorisch als auch solistisch von den Sängerinnen und Sängern des MDR RUNDFUNKCHORES Leipzig geschaffen und einzeln aufgenommen wurden. Anschließend wurden diese dann zu hoch organisierten, vielschichtigen räumlichen Klangcollagen aufbereitet, welche wiederum die Basis von Verena Weiss‘ Choreographie »Metamorphosen« bildeten, deren Uraufführung 2008 am Luzerner Theater stattfand.

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Verena Weiss Choregraphie »Metamorphosen« (Ausschnitte)

Verena Weiss: Metamorphosen I Ovid – Tanztheater – 7 Szenen Ausschnitte
Luzerner Theater, 17.5.2008, Choreografie: Verena Weiss
Luzerner Barockorchester, Leitung: Howard Arman

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Zeiten und Räume  I  Gegenbilder und Spiegelungen

Das nun auf CD vorliegende, größere Werk hat seinen Ursprung in diesen Aufnahmen. Auch hier handelt es sich um ein reines Vokalstück (es mag überraschen, dass keiner der hier zu hörenden Klänge elektronisch generiert wurde), jedoch um eines, in dem räumliche, zuvor aufgezeichnete Musik nun Teil einer größeren »Live«-Aufführung durch Chöre, Schauspieler und eine (räumlich entfernte) Gruppe von Vokalsolisten ist.

Die Mehrdeutigkeit ist in ihrem Stellenwert nun zur definierenden kreativen Kraft sowohl des Inhalts als auch der Form der Musik geworden.
Die Sänger, die im Dialog mit ihren eigenen, aufgezeichneten Stimmen agieren, erschaffen ein Klangtheater mit zwei klar getrennten Ebenen:
Die erste besteht aus einer Reihe von fünf geschichten Ovids: »Arachne«, »Salmacis und Hermaphroditus«, »Götterverwandlungen«, »Pan und Syrinx« und »Pygmalion«.
Die zweite besteht aus nur einer Geschichte, nämlich »Narcissus und Echo«, die in sechs einzelnen Episoden erzählt wird.

Beide Ebenen sind gewissermaßen gleichzeitig zu hören, da sich die erste (männlicher Rezitator, aufgezeichneter Klang) und die zweite (weiblicher und Knaben-Rezitator, Live-Gesang) fortwährend miteinander abwechseln und so einen ganzheitlichen Aufbau entstehen lassen.

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Howard Armans „Spiegelung“

Die große Geschichte von Narcissus und Echo habe ich aus vielerlei Gründen als architektonischen Dreh- und Angelpunkt der gesamten »Metamorphosen« ausgewählt. Als Darstellung von Mehrdeutigkeit ist diese Erzählung typisch für viele aus Ovids Sammlung. während die Handlungen der Götter ebenso unverständlich, unberechenbar und starr sind wie die sittliche Ordnung, der sie Geltung verschaffen, unterliegen andere Wesen Täuschungen, welche die Grenzen zwischen Wahrnehmung und Wirklichkeit so verschwimmen lassen, dass selbst der Leser nicht mehr zwischen ihnen unterscheiden kann.

Außerdem beinhaltet und vereint »Narcissus und Echo« einige der wichtigsten bei Ovid immer wiederkehrenden Elemente: Humor, Ironie, Tragik, Leidenschaft, Täuschung, Verfehlung und Strafe.

Für die Musik ist es jedoch von größter Bedeutung, dass es sich hier um eine Geschichte handelt, in der die Dimensionen Zeit und Raum, was das Schicksal der Protagonisten betrifft, eine entscheidende Rolle spielen:
Die Zeit trennt die Stimme der liebeskranken Echo von der des Narcissus, als sie seinen Ruf tragisch missversteht, bevor sie ihm antwortet.
Und die unüberwindbare physische Distanz zwischen Narcissus und dem Objekt seiner Begierde – seinem Spiegelbild im Wasser – ist der Grund für seinen Wahnsinn und Tod.
Entfernungen in Zeit und Raum definieren meine »Metamorphosen«.

Es ist ein Werk voller Illusionen und halb wahrgenommener Eindrücke, voller musikalischer Gegenbilder, voller Spiegelungen und wechselnder Zeitskalen, und gelegentlichen, mitunter spielerischen, klassischen Anspielungen, sowohl auf mathematischem als auch auf musikalischem Gebiet (wie etwa der Einsatz »pythagoräischer« Intervalle oder des goldenen Schnitts als Konstruktionselement).

Strukturaufbau für Intervalle, Textaufteilung und Zeitabläufe (Ausschnitt) für "Salmacis und Hermaphroditus" in einer Handskizze von Howard Arman

Strukturaufbau für Intervalle, Textaufteilung und Zeitabläufe (Ausschnitt) für „Salmacis und Hermaphroditus“
in einer Handskizze von Howard Arman

 

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Anmerkungen zu den einzelnen Sätzen

Wenn »Narcissus und Echo« beginnt, hat die Nymphe Echo bereits die Fähigkeit verloren, ihre eigenen Gedanken auszusprechen, obwohl sie zu diesem Zeitpunkt noch in körperlicher Form existiert. Diese Strafe war ihr von Juno auferlegt worden, da Echos Schwatzen die Aufmerksamkeit der Göttin immer wieder von der untreue Jupiters abgelenkt hatte.

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Narcissus verliebt sich in sein Spiegelbild
Wandfresko aus Pompeji, 62 vor Christus

Sowohl Echo als auch Narcissus werden hier durch zahllose musikalische Spiegelungen porträtiert: zwei-, drei- und vierfache Echos, sowohl natürlich als auch vorgetäuscht, zeitliche Verzögerungen (selbst die illustrativste Musik ist nicht immer zur gleichen Zeit zu hören wie der Text, der sie hervorbringt), simultane Klangschichten und »gespiegelte« (rhythmisch oder intervallisch symmetrische) musikalische Passagen mit ihren Umkehrungen.

Zwei Solo-Sopranstimmen sind immer aus der Ferne zu hören (ich erlaube Echo in Momenten großer Verzweiflung ihre eigene Stimme zu imitieren!).
Alt- und Tenor-Solo verbinden sich unmerklich zu einem geschlechtslosen Vokalhybrid (laut Ovid wurde Narcissus gleichermaßen von jungen Männern und Frauen begehrt).
Nur einmal weicht der relativ kurze Text diese Satzes vom Lateinischen ab, und zwar bei »O misero«, das Teil einer italienischen Übersetzung der Geschichte von »Narcissus und Echo« aus dem siebzehnten Jahrhundert ist und das ich im Stil eines Renaissance Echo-Madrigals vertont habe.

Bei »Arachne« liegt das Hauptaugenmerk weder auf der Göttin Pallas noch auf der vermessenen Arachne selbst, die Pallas‘ Vater bewusst und geschickt mit ihren gewebten Bildern beleidigt.
Vielmehr stellt der Webstuhl selbst den »Hauptdarsteller« dieses Stücks dar und fungiert im Verlauf der Geschichte als eine Art emotionales Barometer. Bei den Emotionen, denen nachgespürt wird, handelt es sich nicht nur um jene der beiden Rivalinnen, sondern auch um die der Zuschauerinnen, die in meiner Vorstellung wohl anwesend waren. Dieses kleine Publikum (Soprane und Altistinnen) betrachtet schließlich schweigend die hängende, klagende Spinnenfrau Arachne, bevor es zu seinem eigenen Weben zurückkehrt.

Salmacis lehnte als einzige der Naiaden den Kodex der jungfräulichen Göttin Diana ab und zog es vor, ihre Zeit damit zu verbringen, sich um ihr Aussehen zu kümmern.

Von Ovid erfahren wir nicht, was ihre jagenden Schwestern von ihrer Eitelkeit hielten, der Beginn von »Salmacis und Hermaphroditus« legt aber eine Antwort nahe.
Vokalisierte Wasserklänge kündigen das erscheinen von Hermaphroditus an, dessen nacktes Bad Salmacis‘ Begierde schließlich derart entflammt, dass sie ihn im See schändet.

Bei den »Götterverwandlungen« handelt es sich um einen kurzen Ausschnitt aus einer Beschreibung von Göttern der Mythologie, die sich in Tiere verwandeln.
Ich zog es vor, die bedrohliche Schönheit des altertümlichen Glaubens zu ignorieren, und gab jeder Gottheit die Aufgabe, sich mit Namen vorzustellen, während sie sich vorübergehend in ihrer Tiergestalt befand.
Glücklicherweise stellt dies für den Raben, dessen lateinischer Name (corvo) anscheinend von seinem Krächzen abgeleitet ist, kein Problem dar.
Die versuche der Kuh (vacca) sowie der Katze (felis) sind allerdings nur teilweise erfolgreich, während der Fisch (piscis) allein den ersten Konsonanten seines namens zu wege bringt.

»Pan und Syrinx« besteht ganz und gar aus stimmlosen Klängen, die sich ständig verändern und neu ordnen, langsam Silben und schließlich Worte bilden und so zu kaum wahrnehmbaren Fragmenten von Ovids Latein werden.
Für mich ist dieses Stück ein Kaleidoskop aus Klängen: ein Kaleidophon.

»Pygmalion« ist eine groß angelegte Klanglandschaft mit eigenem dramatischen Inhalt, welcher, während er vordergründig ohne Bezug zu Ovids Geschichte gleichen Namens zu sein scheint, doch ganz und gar von deren bizarrem Charakter hervorgebracht wurde. Dem Anschein nach basiert die Tatsache, dass der Bildhauer Pygmalion die Frauen von Athamus verschmäht, auf moralischem Widerwillen; Venus hatte sie schließlich dafür, dass sie die Göttin leugneten, mit Zwangsprostitution und Schamlosigkeit bestraft und sie so, wie Ovid uns mitteilt, hart wie Stein gemacht.
In einer poetischen Umkehrung dieser Situation verfällt Pygmalion mit Haut und Haar einer steinernen Frauenskulptur, die er selbst geschaffen hat. In erhörung seiner Gebete erwacht sie zum Leben und wird zu seiner liebenden Ehefrau. Illusion und Realität scheinen wieder einmal austauschbar.
Beim Erzählen dieser außergewöhnlichen Geschichte in meinen »Metamorphosen« wird der Hörer akustisch durch die Gänge einer imaginären Anstalt geführt, wie von einem »Raum« in den nächsten. In jedem scheint sich eine Gruppe von Patienten zu befinden, die unter einer bestimmten Wahnvorstellung leiden.
Wie am ende des Besuchs zu hören ist, sind in dieser Anstalt auch Patienten mit körperlichen Gebrechen untergebracht.

© Howard Arman
Übersetzung: Bettina Reinke-Welsh

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EchoNarciss

„Echo und Narcissus“
Ölbild von John William Waterhouse, 1903
© Foto aus dem Booklet

 


Das Libretto zu Howard Armans »Metamorphosen«

Texte von Ovid (43 v. Chr. – 17 n. Chr.) I Abraham Sophus Paul Voß (1785-1847) I Howard Arman (1954)

01   Ohne Titel 
02   Introduction
03   Narcissus und Echo I: Echos Liebe
04   Arachne
05   Narcissus und Echo II: Echos Täuschung
06   Salmacis und Hermaphroditus  07:40
07   Narcissus und Echo III: Echos Verwandlung  03:16
08   Götterverwandlungen  03:15
09   Narcissus und Echo IV: Narcissus‘ Hochmut  07:51
10   Pan und Syrinx  02:10
11    Narcissus und Echo V: Narcissus‘ Wahn  03:50
12    Pygmalion  06:18 
13    Narcissus und Echo VI: Narcissus‘ Tod  08:38   

 


1
 
OHNE TITEL

 

2 
INTRODUCTION
Echos Täuschung

Echo-Baks-Moskau

„Die Nymphe Echo“ Kostümzeichnung für Nicolai Cherpnins Ballett „Narcissus“, 1911
Aquarellzeichnung, Gouache, Kreide und Gold auf Papier

Metamorphosen:
Die Verwandlungen von Göttern und Menschen,
erzählt in Geschichten von Verlangen und Täuschung,
Liebe und Vereinigung,
Auflehnung und Vergeltung;
erzählt in den Geschichten von Salmacis und Hermaphroditus, zwei Wesen, die zu einem wurden;
von Arachne, der Spinnenfrau; von den Göttern, die sich in Tiere verwandelten;
von Pan und der Nymphe Syrinx, die vor seinen Augen verschwand;
von Pygmalion, dem Bildhauer;
und in der wundersamen Geschichte von Narcissus und Echo:
Bild und Spiegelbild, Hall und Wiederhall.

Jetzo hatte Narcissus den fünfzehn Jahren noch eines
Zugefügt, und er konnte wie Knab‘ erscheinen und Jüngling.
Mancher begehrete sein der Jünglinge, manche der Jungfrau’n.
Aber es war so grausam der Stolz bei der blühenden Schönheit:
Keiner rührete jenen der Jünglinge, keine der Jungfrau’n.

Ihn, da er Hirsche zum Garn hertummelte, schaute die Nymphe
Hellen Getöns, die weder dem Redenden lernte zu schweigen,
Noch selbst eher zu reden, die widerhallende Echo.
Leib war Echo annoch, nicht Stimme nur; aber auch damals
Tat der Schwätzerin Mund nicht andere Dienste, denn jetzo:
Daß sie geschickt von vielen die äußeren Worte zurückgab.

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3 
NARCISSUS UND ECHO I:
Echos Liebe

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„Echo“
Ölgemälde von Alexandre Cabanel, 1874
Repro: Metropolitan Museum of Art NY

Als sie den Jüngling anjetzt
durch buschige Lager des Wildes
Schweifen sah,
und entbrannte,
da folgt sie dem Wandelnden heimlich
Und je mehr sie verfolgt,
je nähere Flamme durchglüht sie:
So wie die kienene Fackel,
am oberen Ende getupfet
In lebendigen Schwefel,
ergreift das nahende Feuer.
O wie so oft will Echo mit schmeichelnden Worten hinangehn,
Und liebkosenden Bitten!
Es wehrt die Natur,
und vergönnt nicht,
Daß sie zuerst anrede;
was jene vergönnt,
das beschließt sie:
Abzuwarten ein Wort,
dem zurück sie das ihrige sende.

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4 
ARACHNE

Arachne

„Arachne, die Spinnenfrau“
Zeichnung von Gustave Doré für Dantes „Inferno
Foto aus dem Booklet

Pallas hörte den Ruhm der Mäonerin, jener Arachne,
Daß sie ihr selbst nicht weiche mit künstlicher Wollebereitung.
Nicht durch den Adel des Ortes noch der Herkunft war sie gepriesen,
Sondern durch Kunst. Ihr Vater, der Kolophonier mit Namen Idmon,
Pflegt’ in phokäischen Purpur die trinkende Wolle zu tauchen.
Anzuschaun der Arachne bewunderungswürdige Arbeit,
Kamen die Nymphen daher von den Weinhöhen ihres Tymolos,
Kamen aus ihrem Gewässer daher paktolische Nymphen.
Nicht nur gewordene Dinge vergnügte sie dort zu betrachten,
Sondern entstehende auch: so paarte sich Kunst mit der Anmut!
Ob sie die rohere Wolle zuerst aufwickelt‘ in Ballen;
Ob mit den Fingern ihr Werk sie lockerte; oder ob krempelnd
Feiner sie zog und feiner die nebelähnlichen Vliese;
Ob sie mit hurtigem Daum umschwang die gerundete Spindel;
Ob mit der Nadel sie stickte: gewitziget schien sie von Pallas.
Doch sie leugnet die Lehrerin ab, und beleidiget ruft sie:
Streite die Göttin mit mir! nichts ist, was besiegt ich verweigre!
allas nimmt der Greisin Gestalt, und fälscht um die Schläfen
Graues Haar, auch stützet ein Stab ihr die schwächlichen Glieder.
So nun redete sie: Nicht hat das höhere Alter
Unannehmliches nur; die Erfahrung reift mit den Jahren:
Meinen Rat verachte mir nicht. Du suche den Ruhm dir,
Daß vor den Sterblichen du am geschicktesten Wolle bereitest.
Doch der Unsterblichen weich’, und in Demut bitte Verzeihung
Deinem entfahrenen Worte; der Bittenden wird sie verzeihen.
Düsteren Augs verläßt sie die angefangenen Fäden;
Kaum noch haltend die Hand, und Zorn im Gesichte bekennend,
Ruft sie die Wort’ entgegen der eingehülleten Pallas:
Dürftig kommst du des Sinns, und geschwächt vom lastenden Alter!
Wer zu lange gelebt, dem schadet es! Solcherlei Reden
Magst du der Schnur, die du hast, vorpredigen, oder der Tochter!
Rat ersinn’ ich mir selber genug! Mit deiner Ermahnung
Wähne mir nicht zu frommen; es bleibt bei unserem Vorsatz!
Warum kommt sie nicht selbst, und meidet den Kampf der Entscheidung?
Wohl, ruft Pallas, sie kam! und den Wuchs ablegend der Greisin,
Stellt sie die Himmlische dar. Voll Ehrfurcht huldigen Nymphen
Und mygdonische Frau’n. Sie allein nicht zagte, die Jungfrau.
Ohne Verzug nun stellen sie beid’ an gesonderten Orten,
Und mit zartem Gespinste bespannen sie jede den Webstuhl.
Fest am Baum ist die Web’, und der Rohrkamm scheidet den Aufzug;
Mitten hindurch wird geschossen mit spitzigem Schifflein der Einschlag,
Aus der entwickelnden Hand; und gestreckt nun zwischen die Faden,
Drängen ihn dicht mit dem Stoß die gereiheten Stäbe des Kammes.
Jegliche Kämpferin eilt; die Gewand’ um den Busen gegürtet,
Regen sie kundige Arm’, und die Lust macht leichter die Arbeit.
Dort wird Purpurgespinst, das den tyrischen Kessel gekostet,
Eingewebt, und daneben die sanft abgleitenden Schatten:
Wie nach Regenerguß von prallender Sonne den Bogen
Pflegt mit gewaltiger Krümmung entlang zu färben den Himmel;
Da in geschiedenen Räumen ihn tausend Farben durchschimmern,
Fließen sie doch ineinander, das spähende Auge verwirrend;
So sehr scheint, was grenzet, sich gleich, und Entfernteres ungleich.
Dort auch laufen hindurch die geschmeidigen Faden des Goldes;
Und im Gewirk erhebt sich ein altertümlicher Inhalt.
Auf der cekropischen Burg wirkt Pallas färbend des Mavors
Fels, und den längst besungenen Streit um den Namen des Landes.
Zwölf Unsterbliche sitzen, und Jupiter mitten, auf Thronen,
Mit ehrwürdigem Ernst, hochfeierlich. Jeden der Götter
Zeichnet die eigne Gestalt, und den Jupiter königlich Ansehn.
Aber der Meergott steht, und mit langgeschaftetem Dreizack
Schlägt er den schroffigen Fels, daß hervor aus der Wunde des Felsens
Springt die gesalzene Flut; und Neptun eignet die Stadt sich.
Selbst erscheint sie mit Schild und spitziger Lanze gewaffnet,
Und auf dem Haupte den Helm, an der Brust die schützende Ägis.
Und das geähnlichte Land, von der mächtigen Spitze geschmettert,
Treibet hervor mit Beeren den Sproß des ergrauenden Ölbaums.
Staunend sehn es die Götter. Das Werk umkränzet ihr Siegslaub.
Doch Arachne zeigte vom Stiere getäuscht die Europa:
Wahrhaft schien zu leben der Stier, und zu wallen die Meerflut;
Auch Asteria schuf sie, gefaßt vom ringenden Adler;
Leda dem Schwan, und Antiope hold dem geheuchelten Satyr ;
Wie in Amphitryons Bild einst Jupiter warb um Alkmene;
Wie er, ein Hirt, Mnemosyne täuscht‘, und im Feuer Ägina,
Wie um Danäe Gold, und ein Drach’ um Proserpina spielte.
Aber den Bord umringte mit Blumen durchflochtener Efeu.
Selbst nicht Pallas vermag, noch die Mißgunst, sagten die Nymphen,
Dir zu tadeln das Werk. An belebender Kunst und Gestaltung
Gleichst der Unsterblichen du; doch mit edlerer Seele belebt sie.
Auch dies Lob ereiferte dich, blondlockige Pallas;
Mehr ihr trotzender Blick, und der Bildungen höhnender Inhalt,
Welcher des Vaters Schmach dir vorwarf, Tochter und Jungfrau!
Zornig zerriß die Göttin der Lästerung schnödes Gemäld‘ ihr,
Und in der Hand noch haltend das Schiff aus cytorischem Buxus,
Schlug sie dreimal die Stirn dem idmonischen Mädchen Arachne.
Nicht erträgt es die Arme; das Seil anknüpfend, umschlingt sie
Mutig die Kehl’.
Es enthebt die Hangende Pallas voll Mitleid,
Und: So lebe demnach, doch hange du, Frevlerin! ruft sie.
Und nach gleichem Gesetz (nicht schmeichele dir mit der Zukunft!)
Werde bestraft dein ganzes Geschlecht, und die spätesten Enkel.
Hierauf geht sie hinweg, und den Saft Hekateischen Krautes
Sprenget sie ihr; und sofort, da der traurige Seim sie berührte,
Floß herunter das Haar, und die Nase zugleich und die Ohren.
Winzig verschrumpft ihr Haupt, am kleinlichen Körper das Kleinste;
Schmächtige Fingerchen haften wie Bein’ an jeglicher Seit’ ihr.
Das Übrige waltet der Bauch.
Aus ihm auch sendet Arachne
Faden, und fleißiger noch als Spinn’ ihr altes Gewebe.

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5 
NARCISSUS UND ECHO II:
Echos Täuschung

Echo-Baks-Moskau

„Die Nymphe Echo“ Kostümzeichnung für Nicolai Cherpnins Ballett „Narcissus“, 1911
Aquarellzeichnung, Gouache, Kreide und Gold auf Papier

Siehe, Narcissus,
abirrend vom treuen Gefolg’ der Begleiter,
Rief: Ist einer allhier?
und: Allhier! antwortete Echo.
Jener staunt, und indem er mit spähendem Blicke sich umsieht,
Rufet er laut auf:
Komm;
Komm! ruft sie dem Rufenden wieder.
Rückwärts schauet er; keiner erscheint:
Was, rufet er endlich,
Meidest du mich?
Was meidest du mich? antwortet die Stimme.
Jener besteht, und getäuscht von des Wechselhalles Gegaukel:
Hier uns vereiniget!
ruft er; und freudiger keinen der Töne
Nachzutönen bereit:
Uns vereiniget! ruft sie entgegen;
Und sie gefällt in den Worten sich selbst.
Aus dem dichten Gesträuch nun
Trat sie hervor, mit dem Arm den ersehneten Hals zu umschlingen.
Jener entflieht, und entziehend:
Hinweg die umschlingenden Hände,
Saget er; lieber den Tod, als dir mich zu schenken, begehr’ ich!
Nichts antwortete jen’, als:
Dir mich zu schenken begehr’ ich!

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6 
SALMACIS  UND HERMAPHRODITUS

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„Salmacis und Hermaphroditus“
Öl auf Leinwand aus dem Bilderzyklus „Metamorphosen“ von Joanna Chrobak, Kraków
Repro: Galeria Kersten, Kraków

Salmacis und Hermaphroditus Hermaphroditus:
Wißt ihr, warum mit zaubrischer Kraft
die salmacische Quelle jeden entflammt,
der sie nur berührte?
Hermaphroditus hatte auf Ida’s Hügeln
dreymahl fünf Jahre vollendet;
als er sie endlich verließ,
und manche Länder durchirrte.
Damahls sah er Lyciens Reich,
und die leuchtende Quelle,
die zum durchsichtigen See sich ergießt,
den Schilfrohr und Binsen und leichtschwebende Kräuter umgeben:
der Wohnsitz Salmacis,
die von allen Naiaden allein Dianen nicht folgte.
Oft zwar wollten die Schwestern mit Bogen und Köcher sie rüsten:
doch sie lockte lieber ihr Haar am spiegelnden Quelle,
oder lag im durchsichtigen Gewand am blumigen Ufer.
Jetzo sah sie den Jüngling, entbrannte und eilt’ ihm entgegen,
aber nicht ohne das leichte Gewand noch schöner zu falten.
Endlich sprach sie:
O Jüngling, du strahlst in göttlicher Schönheit.
Bist du ein Gott; gewiß! So bist du der holde Kupido:
oder wärest du sterblich; so sey sie gesegnet, die Schöne,
die dich gebahr, gesegnet der Busen, welchen du trankest.
Schenke mir deine Umarmung! Jetzt schwieg die holde Naiade:
Röthe umfloß die Wange des Jünglings, welcher die Liebe
noch nicht kannte.
Arman Salmacis Partitur_for webEr rief, da sie die Wangen ihm zärtlich
Streichelnd um Küsse ihn bat:
entweder laß mich itzt ruhen oder nie seh ich dich wieder.
Da sprach sie mit bebender Lippe:
nun so bleibe allein: ich gehe! – Doch blikte sie oftmahls
nach ihm zurück, und verbarg sich hinter dichtem Gestrände.
Langsam irrt’ er indeß und müßig an dem Gestade
unter Blumen umher, berührte die kühlenden Fluten,
warf zuletzt das Gewand ans Ufer, und sprang in die Wellen.
Aber kaum sah die Schöne des Jünglings mächtige Reize;
als sie doppelt entbrannte. Ihr Auge strahlte der Sonne,
wenn sie vom heitern Himmel hernieder lächelt, nicht ungleich
und sie vermochte nicht länger nach seiner Umarmung zu schmachten.
Plätschernd scherzte er unter den Fluthen:
bald deckt ihm die hohe grünliche Welle den schimmernden Leib;
da stürzt sie sich zu ihm mit gelöstem Gewand in die Flut.
So bist du der Meine!
ruft sie trunken vor Lust, und küsst den kämpfenden Jüngling,
ob er sie gleich zu entfernen bestrebt ist, und schmiegt sich an seine wollustathmenden Glieder.
So hängt am Adler die Schlange.
Lange kämpft er zwar, sich loszuwinden:
doch fruchtlos, und jetzt fliegt er empor:
doch hält ihn die furchtbare Feindin bis er ermattet danieder sinkt –
So strebt’ auch der Jüngling fruchtlos ihr zu entgehen.
Sie ruft: du kämpfest vergebens!
Möchten uns so die Götter des Himmels auf ewig vereinen! –
Und die Götter erhörten sie, und schufen zu einem Körper sie um, daß keineentscheide,
war es ein Mädchen oder ein Jüngling zu nennen, was aus der Quelle emporstieg.
Da nun Hermaphroditus sein Bild in den Fluthen erblickte; rief er staunend:
so gleich ich denn, holde Eltern, euch beiden!

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7 
NARCISSUS UND ECHO III:
Echos Verwandlung

www-Echo

„Echo und Narcissus“
Öl auf Leinwand aus dem Bilderzyklus „Metamorphosen“ von Joanna Chrobak, Kraków
Repro: Galeria Kersten, Kraków

Die verachtete Echo schlüpft in den Wald; ihr errötendes Antlitz
Deckt sie mit Laub, und lebt seitdem in einsamen Grotten.
Dennoch haftet die Lieb’, und wächst von dem Schmerze der Weigrung.
Wachsame Sorge verzehrt den schwindenden Leib zum Erbarmen;
Ganz verschrumpft ihr die Haut vor Magerkeit; und es entfliegt ihr
Jeglicher Saft in die Luft; nur Laut und Gebeine sind übrig.
Tönend bleibet der Laut; das Gebein wird in Felsen verwandelt.
Immer noch lauscht sie im Wald’, und nie auf dem Berge gesehen,
Wird sie von allen gehört; ein Nachhall lebet in jener.

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GÖTTERVERWANDLUNGEN

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„Götterverwandlungen“
Verwandelt als Schwan, verführt Zeus die schöne Leda
Römisches Mosaik aus Pablos, Zypern um 100 v. Chr.

Eine erlogne Gestalt
umhüllete jeden der Götter.
Führer der wolligen Trift ward Jupiter;
welcher daher noch
Jetzt mit gekrümmtem Gehörne sich zeigt,
als libyscher Ammon.
Delios barg sich im Raben,
der von Semele geborene Sohn in dem Geißbock,
Juno in schimmernder Kuh,
in Gestalt der Katze Diana,
Venus schlüpft’ in den Fisch,
der Cyllenier flattert als Ibis.

 

 

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NARCISSUS UND ECHO IV:
Narziss Hochmut

Arman Narziss Partitur_for web

Blatt aus der Chorpartitur zu „Narcissus‘ Hochmut“

So nun hatt’ Narciss die Echo, und so in Gebirge und Fluten
Andere Nymphen gehöhnt, und so der Jünglinge Sehnsucht.
Jetzo streckte die Händ’ ein Verachteter flehend zum Äther,
Und: So lieb’ er denn selbst! so wird’ er nicht froh des Geliebten!
Betet’ er. Beifall gab dem Gebet die Göttin der Rache.
Dort war ein lauterer Quell, mit silberhellem Gewässer,
Hier einst ruhte der Knabe, von Jagdlust müd’ und Erhitzung,
Hingestreckt; ihn lockte der Quell und die Schöne der Gegend.
Während den Durst zu löschen er strebt, wächst anderer Durst nach.
Während er trinkt, von dem Bilde gesehener Reize bezaubert,
Liebet er nichtigen Trug; und Leib erscheint ihm der Schemen.
Selber staunt er sich an; unbewegt in einerlei Stellung
Haftet er, wie ein Gebild aus parischem Marmor gemeißelt.
Gierig schaut er, im Grase gelehnt, zwei Sterne, die Augen;
Schaut, wie wert des Lyäus, wie wert des Apollo das Haar sei,
Wie unmännlich die Wang’, und wie schimmernd der Hals und die Anmut
Seines Gesichts, wie gesellt zur schneeigen Weiße die Röte;
Alles bewundert er selbst, was er selbst der Bewunderung darbeut.
Sich verlanget der Tor; und der Lobende ist der Gelobte.
Suchend wird er gesucht; und zugleich entflammt er und brennt er.
Oftmals naht’ er umsonst dem täuschenden Borne mit Küssen;
Oftmals mitten hinein, den gesehenen Hals zu umfangen,
Taucht’ er die Arm in die Quell’ und haschte sich nicht in dem Quelle.
Was, Leichtgläubiger, fängst du umsonst ein entfliehendes Gleichnis?
Nirgend ist, was du begehrst; das Geliebte, wende dich! schwindet.
Was du erblickst, ist Schatten des widerstrahlenden Bildes.
Nichts hat jenes von sich; mit dir nur kommt es, und weilt es;
Auch entweicht es mit dir, wenn du zu entweichen vermöchtest.

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10 
PAN UND SYRINX

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Pan und Psyche
Ölbild von Sir Edward Burne-Jones , 1874
Repro: Spencer Museum of Art, Kansas, USA

In Arkadiens kalten Gebirgen
War die berühmteste einst der nonakrischen Hamadryaden
Eine Naiad’ an Gestalt;
die anderen nannten sie Syrinx.
Oft vereitelte sie nachstellender Satyre Hoffnung,
Und was sonst für Götter im schattigen Wald
und im Fruchtfeld wohnen.
Sie dienete treu der ortygischen Göttin mit Jagdlust
Und jungfräulichem Sinn.
Als einst vom Lykäus sie heimging,
Schauet sie Pan,
und das Haupt mit stachlichter Fichte gegürtet,
Redet er.
Überig war, die geredeten Worte zu melden;
Und wie verachtend die Nymph’ unwegsame Wüsten hindurchfloh,
Bis zum ruhigen Strom des sandigen Ladon sie endlich
Flüchtete, und, als dort ihr den Lauf abschnitten die Wasser,
Um Verwandelung bat die lauteren Schwesternaiaden;
Und wie Pan, da er eben gehascht nun glaubte die Syrinx,
Statt der blühenden Nymphe das Rohr umarmte des Sumpfes;
Und, weil seufzend er stand, wie die wallenden Wind‘ in dem Rohre
Leises Geflüster erregt, der lispelnden Klage nicht ungleich;
Dann wie der Gott im Entzücken der neuerfundenen Tonkunst:
Diese Vereinigung soll mit dir mir bleiben! gesaget,
Und wie so, durch bindendes Wachs abstufende Rohre,
Wohl aneinander gereiht, des Mägdeleins Namen behielten.

 

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Handschriftliche Skizze von Howard Arman zu „Pan und Syrinx“

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11 
NARCISSUS UND ECHO V:
Narziss Wahn

Nicht der nährenden Kost, nicht kann die Sorge der Ruhe
Jenen von dort abziehen. Im dunkelen Grase gelagert,
Schaut er den trügenden Reiz mit unersättlichem Anblick,
Selbst von den eigenen Augen verzehrt. Nun hebt er sich etwas,
Und zu den Waldungen rings die gebreiteten Arme gestrecket:
Hat unglücklicher einer, o Waldungen, sagt er, geliebet?
Denn ihr wißt’s, dir ihr oft mitkundige Lauben geboten!
Könnt ihr wohl, da so viel Jahrhunderte schon ihr verlebet,
Eines, der so hinschmachtet‘, in grauender Zeit euch erinnern?
Jenes gefällt, und ich seh‘ es; doch was mit Gefallen ich sehe,
Nirgendwo find’ ich es auf: so schlägt mich Liebenden Wahnsinn!
Ja, was den Schmerz noch mehrt: nicht trennt ein gewaltiges Meer uns,
Nicht ein Gebirg, nicht Ferne, nicht riegelnde Barren und Mauern.
Nur ein Wässerchen hemmt! Selbst wünschet er, selbst die Umarmung.
Denn wie oft ich den Mund zur flüssigen Welle hinabbog,
Ebensooft kam dieser mit aufwärtsstrebendem Mündlein.
Fast, fast scheint er berührt; nur ein weniges scheidet die Sehnsucht.
Wer du auch bist, komm her! Was trügst du mich, einziger Knabe?
Welchem entfliehst du gesucht? Nicht meine Gestalt, noch das Alter
Scheint doch gemacht zum Entfliehn; auch mir liebkoseten Nymphen.
Du bist ich! Nun merk’ ich, und nicht mehr täuscht mich mein Bildnis!
Liebe verzehrt mich zu mir; und die Glut, die ich gebe, die nehm‘ ich!
Was denn tun? Flehn, oder erfleht sein? Was denn erflehen?
Was ich begehr’, ist bei mir; zum Darbenden macht mich der Reichtum.
O wie möchte’ ich so gern vom eigenen Leibe mich sondern!
Was kein Liebender wünscht, ich wünsche mir fern das Geliebte!
Schon entnimmt mir die Kräfte der Schmerz; nur wenige Dauer
Steht dem Leben bevor; und kaum aufblühend, verwelk’ ich.
Möchten dem Lieblinge dort nur mehrere Tage gegönnt sein!
Beide nunmehr einmütig verhauchen wir eine Seele.
Schmerzvoll reißt er herab den oberen Rand des Gewandes,
Und die enthüllete Brust zerschlägt er mit marmornen Händen.
Die Brust umzog von dem Schlag sanftglühende Röte.

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12 
PYGMALION

"Pygmalion und Galathea"Ölbild von Jean-Léon Gérome, 1890Repro: The Metropolitan Museum of Art NY

„Pygmalion und Galathea“
Ölbild von Jean-Léon Gérome, 1890
Repro: The Metropolitan Museum of Art NY

Durch die Fehle gekränkt, die dem weiblichen Sinne so häufig
Gab die Natur, verlebte Pygmalion ohne Genossin
Einsame Tag’, und entbehrt’ ehlos des geselligen Lagers.
Jetzt mit bewunderter Kunst voll Leichtigkeit schnitzet er helles
Elfenbein und gibt ihm Gestalt, wie nimmer noch aufwuchs
Irgendein Weib, und betrachtet sein Werk mit inniger Liebe.
Jungfrau ganz erscheinet das Bild; ganz lebe sie, glaubt man,
Und, wenn nicht abhalte die Scheu, sie versuche Bewegung.
So war Kunst umhüllet mit Kunst! Pygmalion, staunend,
Schöpft mit entflammeter Brust des geähnlichten Leibes Entzückung.
Oftmals faßt er das Werk mit prüfender Hand, ob es Leib sei,
Ob, was er nimmer bekennt, aus Elfenbeine gebildet.
Küsse reicht er, und wähnt sich geküßt, liebkost und umarmet;
Glaubt, daß schwellender Wuchs nachgeb’ anrührenden Fingern;
Und ist besorgt, es entstelle der Druck durch Bläue die Glieder.
Venus heiliger Tag, hochfeierlich allen in Cyprus
Kam; und umzogen mit Golde die langgewundenen Hörner,
Sanken dem Schlage dahin mit schneeigem Nacken die Kühe;
Weihrauch wölkte den Dampf. Er stand nach vollendetem Opfer
An dem Altar, angstvoll: Wenn ihr Himmlischen alles vermöget,
Werde mein Weib – nicht wagend, die elfenbeinene Jungfrau
Von Venus zu erflehn – der elfenbeinenen ähnlich.
Wohl verstand, dem Feste genaht, die goldene Venus,
Was der Flehende wünscht’; und göttliche Huld ihm verkündend,
Loderte dreimal die Flamm’, und schwang sich gespitzt in die Luft auf.
Heim eilt jener zum Bilde zurück des trautesten Mägdleins,
Neigt sich über das Lager und küßt; und sie scheint zu erwarmen.
Wieder naht er dem Mund’ und wagt auch die Brust zu versuchen;
Weich wird’s unter der Hand; des Elfenbeines Erstarrung
Senkt sich dem Druck der Finger und weicht wie das Wachs
Schmeidiger wird an der Sonn’.
Während der Liebende staunt und bange sich freuet und Täuschung
Wieder besorgt und wieder den Wunsch mit den Händen berühret,
War sie Leib; und es schlagen, versucht vom Daume, die Adern.
Jetzo erhebt Pygmalion vollströmende Worte,
Worte des Danks zu Venus, der Gütigen! Endlich vereint er
Zum nicht täuschenden Munde den Mund: die gegebenen Küsse
Fühlt die Errötende, hebt zu dem Lichte die leuchtenden Augen
Schüchtern empor und schaut mit dem Himmel zugleich den Geliebten.

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13 
NARCISSUS UND ECHO (VI) 
Narziss Tod

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Narzissus‘ Tod
Notenhandschrift von Howard Arman

Doch da Echo jenes gesehn, obgleich noch gedenkend des Zornes,
Fühlte sie Leid; und so oft der Erbarmungswürdige: Wehe!
Ausrief, so rief ihm entgegen die Widerhallerin: Wehe! „Heu!“
Und wann Narziss die Arme sich schlug mit wütenden Händen,
Gab Echo diese zurück das Getön des wütenden Schlages.
Also sprach er zuletzt, am gewöhnlichen Borne sich spiegelnd:
Ach, umsonst geliebeter Knab’! Und gleich war der Nachhall.
Narziss rief. Leb’ wohl! Leb’ wohl! antwortet’ ihm Echo: „Vale!“
Dann sank sein müdes Haupt ins grüne Gras, und der Tod
Schloss die Augen, die noch die Schönheit dessen bestaunten,
Dem sie gehörten.

Rainer Maria Rilke
Narziss

Narziss verging.
Von seiner Schönheit hob sich
unaufhörlich seines Wesens Nähe,
verdichtet wie der Duft vom Heliotrop.
Ihm aber war gesetzt, daß er sich sähe.
Er liebte, was ihm ausging, wieder ein
Und war nicht mehr im offenen Wind enthalten
Und schloss entzückt den Umkreis der Gestalten
Und hob sich auf und konnte nicht mehr sein.

Oscar Wilde
Der Schüler

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Narzissus‘ Tod
Notenhandschrift von Howard Arman

Als Narziss starb, da verwandelte sich der Weiher seiner Lust
aus einer Schale voll süßen Wassers in eine Schale voll salziger Tränen,
und die Oreaden eilten weinend herbei durch den Wald,
um dem Weiher zu singen und Trost zu geben.
Und als sie sahen, dass der Weiher aus einer Schale voll süßen Wassers sich in eine Schale voll salziger Tränen verwandelt hatte,
da lösten sich die grünen Flechten ihres Haares und riefen dem Weiher zu und sprachen:
„Kein Wunder, daß du auf solche Art um Narziss trauerst – er war so schön!“
„War Narziss denn schön?“, fragte der Weiher.
„Wer wüsste es besser als du?“, antworteten die Oreaden.
„An uns ging er immer wortlos vorüber, dich aber suchte er auf und lag an deinen Ufern und sah hinab auf dich, und im Spiegel deiner Wasser spiegelte er seine eigene Schönheit.“
Und der Weiher entgegnete:
„Ich aber liebte Narziss, weil ich, wie er an meinen Ufern lag und auf mich niederblickte, im Spiegel seiner Augen stets meine eigene Schönheit gespiegelt sah.“

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Literaturempfehlungen und Quellen

Gerhard Fink: „Who´s who in der antiken Mythologie“ DTV, München 1993
Maria Mavromataki: „Mythologie und Kulte Griechenlands“ Haitalis, Athen 1997

 

Howard Arman_for web

Howard Arman
© Foto aus dem Booklet I MDR-Martin Jehnichen

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Biografien

HOWARD ARMAN

Howard Arman wurde in London geboren. Als Dirigent international tätig, leitet er Opern- und Konzertaufführungen bei Festivals und an Opernhäusern in Europa, Amerika und Asien.
Seit Jahrzehnten setzt er sich gleichermaßen für Barockopern und zeitgenössische Musik ein. So wurde er für die Gründung des auf historischen instrumenten spielenden Händelfestspielorchesters Halle mit dem internationalen Händelpreis ausgezeichnet und dirigierte die ersten Produktionen von Barockopern an der Finnischen nationaloper Helsinki.
Daneben leitete er zahlreiche Uraufführungen von sinfonischen und vokalen Werken, u. a. 2013 die Uraufführung von Chaya Czernowins Oper »Pnima« beim Lucerne Festival.
Zu seinen eigenen Kompositionen zählen Werke für Bühne und Konzertsaal, darunter »Weihnachtshistorie nach Jakobus« (2009), »La Bataille de Marignan« (2010), »Herr, wenn ich nur dich habe« (2011), »Dido und Aeneas« (2011) sowie verschiedene Vokalwerke, die er während seiner 15-jährigen künstlerischen Leitung für den MDR Rundfunkchor geschrieben und mit diesem Ensemble auch uraufgeführt hat.
Howard Arman ist gegenwärtig Musikdirektor des Theaters Luzern.


STEPHAN REHM

Stephan Rehm_for webgeboren 1956 in Kassel, erhielt seine Ausbildung in München an der Staatlichen Musikhochschule zum Opern- und Konzertsänger und beim Bayerischen Rundfunk zum Sprecher. Das erste Engagement führte ihn drei Jahre lang ans Stadttheater Würzburg, wo der junge Sänger erste Erfahrungen sowohl im klassischen Bassfach (Sarastro, Gremin, Coline u. a.) als auch in Operette, Musical und Schauspiel machte. Es folgten Jahre mit freien Gastengagements im Opern- und Konzertbereich, die Stephan Rehm u. a. nach Japan führten, nach Brüssel, Frankfurt und Los Angeles, nach Salzburg zur Mozartwoche und zu den Sommerfestspielen, nach Italien, Israel und in die Schweiz, zu den Kasseler Musiktagen, ans Leipziger Gewandhaus, ans dortmunder Konzerthaus, zur Gächinger Kantorei und zum Festival Pèlerinages in Weimar. Stephan Rehm hatte dabei die Gelegenheit, unter den Dirigenten Howard Arman, Sylvain Cambreling, Nikolaus Harnoncourt, Ingo Metzmacher, Helmuth Rilling, Markus Stenz u. a. zu musizieren und mit Regisseuren wie Nicolas Brieger, Ursel und Karl Ernst Herrmann, Peter Mussbach und Werner Schroeter zusammenzuarbeiten. Am derzeitigen Wohnort Wien trat Stephan Rehm in den letzten Jahren beim Festival wien modern, an der Volksoper, im Schönberg-Center, im Musikverein und immer wieder in Produktionen der neuen Oper Wien auf. Als Sprecher kennt man Stephan Rehm u. a. aus vielen Ö1-Hörfunkproduktionen des ORF; an der Universität für Musik und darstellende Kunst und am Konservatorium der Stadt Wien ist er Lehrer für Sprecherziehung und Sprachgestaltung. Seit 1990 arbeitet Stephan Rehm auch als Sprachcoach für deutsche Aussprache und Dialoggestaltung in deutschsprachigen Opernproduktionen, u. a. bei den Salzburger Oster- und Sommerfestspielen, beim Festival in Aix-en-Provence (von 2005 bis 2009 für »der Ring des Nibelungen« mit Sir Simon Rattle), an der Opera National de Bordeaux, der Wiener Volksoper und den Vereinigten Bühnen Wien.


ISABEL HINDERSIN

Isabel Hindersinist in Barcelona geboren und aufgewachsen. Sie wurde zunächst an der Otto-Falckenberg-Schule München zur Schauspielerin ausgebildet. Danach folgte ihre Gesangsausbildung an der Musikhochschule Luzern und dem Opernstudio Köln. Isabel Hindersin trat u. a. an den Münchner Kammerspielen, dem Schauspielhaus Köln, dem Nationaltheater Mannheim, den Bühnen der Stadt Münster, dem grand Théâtre du Luxembourg, den Bad Hersfelder Festspielen und den Schwetzinger Festspielen auf. Ihr Repertoire reicht im Musiktheater von Eliza in »My fair Lady«, Despina in »Così fan tutte«, Adele in »die Fledermaus« bis hin zur Titelpartie in »die Krönung der Poppea« und umfasst andererseits Schauspielrollen wie Rosalinde in »Wie es euch gefällt«, Amalie in »die Räuber«, Gretchen im »Urfaust«, die Titelrolle in »Minna von Barnhelm« und Nina in »die Möwe«. Ihre vielseitigkeit zeigt sich auch in zahlreichen Auftritten in Film und Fernsehen wie in »Kleine Haie«, dem Tatort »Roter Tod«, »das Kanzleramt« und »Paradiso«, einem Spielfilm, der auf der Berlinale 2000 mit einem »Silbernen Bären« an das Ensemble ausgezeichnet wurde.


JAKOB THEN BERGH

Ten Bergh_for web1998 in München geboren, lebte die Familie von 2000 bis 2003 in Washington und wohnt seitdem in Leipzig, wo Jakob derzeit Schüler der Leipzig International School ist.
Er erhält Klavier- Fagott- und Kompositionsunterricht, sang bis 2009 im MDR KINDERRCHOR und ist heute Fagottist und Bassdulzianbläser der Jugendmusiziergruppe Michael Praetorius. Für seine Kompositionen erhielt er jeweils den ersten Preis im Leipziger »Klassik für Kinder« – Kompositionswettbewerb sowie im nationalen Wettbewerb »Kinder zum Olymp«.

 

 

 


ALFREDO LASHERAS HAKOBIAN

spanisch-armenischer Herkunft. 1973 in Deutschland geboren, wechselte nach einem anfänglichen Voloncellostudium zur Tonmeisterei an der Hochschule für Musik in Detmold. Zusammen mit seinem Kollegen Holger Busse gründete er 1998 die Musikproduktion Genuin Recording Group und fünf Jahre später das Label Genuin Classics mit mittlerweile 250 Titeln im Katalog. Daneben war und ist Alfredo Lasheras Hakobian auch als freier Tonmeister | Aufnahmeleiter unter anderen tätig für den Mitteldeutschen Rundfunk, DeutschlandRadio Kultur und Deutschlandfunk, den Norddeutschen Rundfunk, Polyhymnia (ehemals Philips), Sony classical, Deutsche Harmonia Mundi, cpo und weitere. Aufnahmen mit vielen namhaften Musikern und Ensembles führten ihn neben dem europäischen Ausland auch nach Korea und Armenien.
Von 2002 bis 2004 lehrte er an der Fachhochschule des Mittelstandes in Bielefeld im Fachbereich für Medienwirte. Seit 2005 lebt und arbeitet er in seiner Wahlheimat Leipzig und führt dort zusammen mit seinen beiden Kollegen Holger Busse und Michael Silberhorn die Firma Genuin.



SIBYLLE NEUMÜLLER

Sibylle Neumueller_for webwurde in Kaiserslautern geboren und studierte zunächst Musikwissenschaft und Germanistik in Heidelberg, anschließend Schulmusik und Gesang in Saarbrücken.
Schon früh wagte sich die Sopranistin an die Glanzstücke der Kirchenmusik, so unter anderem an Bachs »Jauchzet Gott in allen Landen« und Mozarts »Exsultate Jubilate«. Seither sang sie in zahlreichen Konzerten die wichtigsten Partien ihres Fachs.
In der Spielzeit 1994/95 war sie als Solistin eines Kindermusicals am Friedrichstadtpalast Berlin engagiert.
Sibylle Neumüller ist seit 1995 Mitglied des MDR Rundfunkchores Leipzig.
Darüber hinaus engagiert sie sich in unterschiedlichen kammermusikalischen Besetzungen, so zum Beispiel im »Hildegardis vokalduo« , mit welchem sie die Musik Hildegards von Bingen a cappella und mit sparsamer Begleitung einer keltischen Harfe zum Leben erweckt.



MARINA SCHARNBERG

Marina Scharnberg_for webstudierte Gesang an der Hochschule für Musik und Theater Hannover bei Prof. Norma Enns und Prof. Peter Anton Ling.
Im Anschluss daran wurde sie Mitglied des MDR Rundfunkchores Leipzig.
In dieser Zeit entfaltete sie eine rege Konzerttätigkeit im In- und Ausland.
2007 sang Marina Scharnberg als Sopransolistin die deutsche Erstaufführung des »Stabat Mater« von Giles Swayne, sowie im Jahr 2011 die Uraufführung von Swaynes »Dolorosa«.
Weiterhin wirkte sie solistisch an verschiedenen Rundfunk-, Fernseh- und CD-Aufnahmen mit.

 



SANDRA HOFFMANN

Sandra Hoffmann_for web1971 in Stuttgart geboren, studierte sie Gesang an der Hochschule für Musik Mannhein bei Prof. Dr. Alejandro Ramirez.
Meisterkurse bei Robert Spencer und Julia Hamari sowie ein Studium im Fach Musiktheorie | Hörerziehung rundeten die Ausbildung ab.
Gastverträge führten sie bereits während des Studiums zu verschiedenen Rundfunkchören.
Seit 1998 gehört sie dem MDR Rundfunkchor an, bei dem sie auch solistisch in Erscheinung tritt.

 

 



ANDREAS FISCHER

Andreas Fischer_for webstudierte an der Robert-Schumann-Hochschule in Düsseldorf Gesang in der Klasse von Prof. Ingeborg Reichelt. Im April 1998 legte er dort sein Konzertexamen ab. Schon im Laufe seines Studiums begann er mit einer umfassenden Konzerttätigkeit, durch die er sich mit einem großen Repertoire von der Renaissance bis zur Moderne vertraut machte.
Konzertreisen führten ihn u.a. nach Frankreich, italien, Polen und Israel.
Diverse Rundfunk-, Fernseh- und CD-Produktionen (u. a. Distlers »Weihnachtsgeschichte«, Geistliche Werke von Robert Schumann und Franz Schubert) belegen seine künstlerische Vielfalt, die auch weit über die Grenzen des klassischen Gesangs hinausgeht, so als Tony in Bernsteins »West Side Story«.
Von 1999 bis 2001 sang er in über 300 Vorstellungen den 1. Tenor in der Produktion »Wochenend und Sonnenschein«, einer Theaterrevue über das Leben der Comedian Harmonists. Der MDR Rundfunkchor engagierte ihn 2002. 

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Die MDR KLASSIK CDs auf einen Blick

01_WEB300px Felix Mendelssohn Bartholdy
»Athalia« Musik zum Schauspiel von Jean Racine op. 74
(mit Zwischentexten von Eduard Devrient)
MDR SINFONIEORCHESTER I MDR RUNDFUNKCHOR
Dominique Horwitz | Sprecher
Ruth Ziesak | Jana Büchner | Sopran

Antigone Papoulkas | Anette Wiedemann | Alt
Jun Märkl | Dirigent
02_WEB300px Felix Mendelssohn Bartholdy
»Antigone« Musik zur Tragödie von Sophokles op. 55
(Texteinrichtung von Gerhard Löbling nach der Übersetzung von Johann Jakob Christian Donner)
MDR SINFONIEORCHESTER I MDR RUNDFUNKCHOR
Dominique Horwitz | Anne Franziska Srna I Anne Berg I Nilolaus Okonkwo I Tilo Prückner I Simon Zigah I Sprecher
Thomas Oertel-Gormanns I Bass . Andreas Fischer, Kristian Sörensen I Tenor
Thomas Ratzak, Gun-Wook Lee I Bass
Jun Märkl | Dirigent
03_WEB300px Felix Mendelssohn Bartholdy
»Oedipus in Kolonos« Musik zur Tragödie von Sophokles op. 93
(Texteinrichtung von Gerhard Löbling nach der Übersetzung von Johann Jakob Christian Donner)
MDR SINFONIEORCHESTER I MDR RUNDFUNKCHOR
Dominique Horwitz | Anne Franziska Srna I Anne Berg I Nilolaus Okonkwo I Tilo Prückner I Simon Zigah
Jun Märkl | Dirigent
MDR KLASSIK Franz Liszt
Sinfonische Dichtungen
MDR SINFONIEORCHESTER I MDR RUNDFUNKCHOR
Jun Märkl | Dirigent
05_WEB300px
Matthias Georg Monn I Arnold Schönberg
Konzert g-moll für Cembalo und Orchester Bearbeitet für Violoncello und Orchester
Georg Friedrich Händel | Arnold Schönberg
Konzert für Streichquartett und Orchester B-Dur nach Concerto grosso op. 6 Nr. 7
Arnold Schönberg
Theme and Variations op. 43b
MDR SINFONIEORCHESTER
Johannes Moser I Violoncello

Quaturo Diotima Streichquartett
Jun Märkl | Dirigent
 07_WEB Hanns Eisler I Bertolt Brecht
Die Maßnahme
MDR KAMMERPHILHARMONIE I MDR RUNDFUNKCHOR

Götz Schulte I Angelica Domröse I Gottfried Richter I Christoph Zapatka I Sprecher
Johannes Kalitzke I Dirigent

 

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