Ernst Krenek “Jonny spielt auf”

Ernst Krenek wird von den Opernsängern Robert Büssel, Heinrich Tessmer und Julius Puttlitz (in Polizeiuniformen) festgenommen.
Fotografie am zwingerseitigen Seitenflügel der Semperoper mit einem Rolls-Royce als Werbefoto für die Dresdner Inszenierung.
“Jonny spielt auf” sogar auch live im Mitteldeutschen Rundfunk 1927
Jonny spielt auf (op. 45) ist eine Oper in zwei Teilen von Ernst Krenek und gilt als Vorzeigeabbild der Freiheit der Künste in den Goldenen Zwanzigern.
Sie wurde am 10. Februar 1927 im Neuen Theater zu Leipzig in der Inszenierung von Walther Brügmann uraufgeführt, hatte 421 Aufführungen in ihrer ersten Spielzeit und wurde auch weltweit ein Erfolg. Kreneks eigenes Libretto wurde schon bald danach in 14 Sprachen übersetzt.
Nur acht Monate nach der erfolgreichen Leipziger Uraufführung der Krenek-Oper folgte Dresden am 29. Oktober 1927 mit seiner Erstaufführung.
Am Dirigentenpult stand der Dresdner Opernkapellmeister Hermann Kutzschbach.
Eine Besonderheit gegenüber Leipzig gab es noch, denn die Premiere wurde zeitgleich vom Sender Dresden über die Antennen der Mitteldeutschen Rundfunk-AG ausgestrahlt.
Da lag es wohl auf der Hand, das der Wiener Kostümgestalter Oskar Srnad für die Tänzerinnen symbolisch Rundfunk-Antennen als Kopfschmuck auserkoren hatte …
Als drittes Opernhaus wartete die Wiener Staatsoper am 31. Dezember 1927 mit ihrer Erstaufführung der Gegenwartsoper auf. Dabei kam es zu ersten Unmutsbekundungen durch die aufkommende Nazi-Bewegung, die dann in regelrechte Störungsmanöver auch an den Häusern in Dresden und Leipzig übergingen. Mit der „Machtübernahme“ 1933 verbot die Reichs-Musikkammer die Oper und brandmarkte sie als „entartete Musik“.
SLIDESHOW “Jony spielt auf”
Szenenfotos von Ursula Richter anlässlich der Dresdner Erstaufführung 1927
(Zum Anzeigen der Bildunterschriften bitte den Cursor auf die Fotos der Slidshow bewegen)
Ernst Krenek
“Jonny spielt auf”
Gegenwartsoper in zwei Teilen
Dresdner Erstaufführung 29.10.1927 unter Leitung von Hermann Kutzschbach
Musikalische Leitung: Hermann Kutzschbach
Regie: Otto Erhardt
Bühnenbild-Entwürfe: Oskar Strnad
Bühnenbild-Einrichtung: Max Hasait
Kostüme: Oskar Strnad
Choreinstudierung: Karl Pembauer
Tänzerische Einstudierung: Ellen von Cleve-Petz
Komponist Max: Curt Taucher
Sängerin Anita: Elisa Stünzner
Jazzband-Geiger Jonny: Waldemar Staegemann
Violinvirtuose Daniello: Rudolf Schmalnauer
Stubenmädchen Yvonne: Liesel von Schuch
Manager: Ludwig Ermold
Hoteldirektor: Ludwig Eybisch
Bahnangestellter: Ernst Meyerolbersleben
Polizisten: Heinrich Teßmer, Robert Büssel, Julius Puttlitz
Stubenmädchen: Erna Frese
Ein Groom: Alice Loos
Nachtwächter im Hotel: Martin Tschampel
Polizeibeamter: Wilhelm Oberkampf
Ladenmädchen: Marianne Ehrlich

Programmzettel der Dresdner Erstaufführung am 29. Oktober 1927
© Dokument Historisches Archiv der Sächsischen Staatsoper Dresden