Fritz Busch und Dresden
Die Entdeckung der Cebotari

“Skizzen”, die beliebte Hauszeitschrift der ELECTROLA stellte in ihrer Märzausgabe 1933 die Schallplatteneinspielung der Maria Caebotari mit ihrer Dresden Glanzrolle – der Mimi aus Puccinis La Bohéme – vor.
Dokument: Sammlung Volker Hartung
Besetzung der Premierenvorstellung
Giacomo Puccini Die Bohème
Premiere: 15. April 1931
Musikalische Leitung: Fritz Busch
Spielleitung: Waldemar Staegemann
Rudolf, Dichter: Max Hirzel
Schaunard, Musiker: Ludwig Ermold
Marcell, Maler: Paul Schöffler
Collin, Philosoph: Kurt Böhme
Bernard, Hauswirt: Hanns Lange
Mimi: Maria Cebotari
Musette: Elsa Wieber
Parpignol: Spielwarenverkäufer: Richard Koß
Alcindor: Rudolf Schmalnauer
Sergeant der Zollwache: Emil Piebler
Zollwächter: Julius Puttlitz
Staatskapelle Dresden
Staatsopernchor
Choreinstudierung: Karl Maria Pembauer
Das Debüt der Maria Cebotari als Mimi
Als die von ihm entdeckte Maria Cebotari 1931 in der Partie der Mimi debütierte, trat Fritz Busch selbst ans Pult, um ihr zu einem optimalen Start zu verhelfen. Und das, obwohl er die „Bohème“ bis dahin in Dresden nie dirigiert hatte.
Fritz Busch hatte es sich auch nicht nehmen lassen, mit Maria Cebotari die Partie höchstpersönlich einzustudieren. Die Partie wird denn auch ein sensationeller Erfolg für die junge, bildhübsche Sängerin.
Die Presse liegt den beiden Künstlern zu Füßen:
“Dresden darf sich rühmen, einen weiteren neuen Operstar im Ensemble zu besitzen”.
Grammophonaufnahmen
Schallplattenaufnahmen mit der Cebotari als Mimi sind unter seiner Leitung mit der Staatskapelle Dresden in Aussicht gestellt. Zu der Einspielung allerdings wird es in dieser Besetzung nicht kommen, wohl deshalb nicht, weil die “Electrola” die Cebotari an sich binden wollte, Busch hingegen sich der “Deutsche Grammophon” verbunden fühlte.
Jene erste Schallplattenaufnahme mit der erst 22-jährigen Maria Cebotari entstand am 24. November 1932 im Berliner Electrola-Studio.
Der Dirigent der Aufnahme ist Fritz Zweig. Auf dieser nach 1933 entstandenen Pressung ist der Name des jüdischen Künstlers bewusst ignoriert worden.
Giacomo Puccini
La Bohéme: Man nennt mich jetzt Mimi
Orchester der Städtischen Oper Berlin
DB4415
Aufnahme: Berlin, 24. November 1932
Collection Dr. Jens Uwe Völmecke
Weitere Opern mit Maria Cebotari
→ MADAME BUTTERFLY MIT MARIA CEBOTATI ALS CIO-CIO-SAN
Weitere Sänger der Ära Busch
→ ERNA BERGER
→ META SEINEMEYER
→ RICHARD TAUBER
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