Ankunft mit Bruckner und Wagner
Christian Thielemann dirigiert Bruckners Siebte und Wagners „Liebesmahl“

Zur Aufführung von Wagners „Das Liebesmahl der Apostel“ anlässlich des Wagner-Geburtstagskonzertes am 18. Mai 2013 in der Dresdner Frauenkirche
© Foto: Matthias Creutziger
Die Eckpfeiler Bruckner und Wagner
Lange und mit großer Spannung wurde der Antritt von Christian Thielemann als neuer Chefdirigent der Sächsischen Staatskapelle Dresden erwartet.
2003 hatte der Berliner das Orchester zum ersten Mal in einem der Requiem-Konzerte am Jahrestag der Zerstörung Dresdens 1945 mit dem „Deutschen Requiem“ von Johannes Brahms dirigiert, 2009 sprang er kurzfristig mit Anton Bruckners Achter Symphonie ein – eine „Brautschau mit Bruckner“, wie die Frankfurter Allgemeine Zeitung damals titelte, die alle begeisterte und die zur umgehenden Wahl Thielemanns zum Chefdirigenten ab der Saison 2012/13 führte.
(Der Mitschnitt dieses Konzertes ist als Volume 31 in der Edition Staatskapelle Dresden erschienen.)

Plakatmotiv zum Antritt von Christian Thielemann, 2012
Repro: Sächsische Staatskapelle Dresden
Seitdem eröffnet Christian Thielemann jede Konzertsaison der Staatskapelle in der Semperoper mit einer Symphonie des österreichischen Komponisten.
Für seinen Amtsantritt im September 2012 wählte er die monumentale Siebte, deren Live-Mitschnitt mit dieser Veröffentlichung auf CD vorgelegt wird.
In besonderer Weise geprägt war Thielemanns erste Dresdner Saison auch durch den 200. Geburtstag Richard Wagners im Jahr 2013, der in der Elbestadt ausgiebig gefeiert wurde: Thielemann, seit 2000 ein Hauptdirigent der Bayreuther Festspiele und seit Sommer 2015 dort Musikdirektor – ein Titel, der extra für ihn geschaffen wurde, würdigte seinen Vorgänger im Dresdner Kapellmeisteramt mit mehreren Sonderkonzerten und Opernaufführungen, darunter auch eine Neuproduktion des „Parsifal“ bei den von ihm und der Staatskapelle übernommenen Salzburger Osterfestspielen.
In der Dresdner Frauenkirche führte er „Das Liebesmahl der Apostel“ auf – eines der selten gespielten Wagner-Werke, das dieser 1843 für den symbolträchtigen Kirchenbau schrieb und das Thielemann, einer der führenden Wagner-Interpreten unserer Zeit, anlässlich des Jubiläums zum ersten Mal dirigierte.
Bruckner und Wagner waren also zwei Eckpfeiler von Thielemanns erster Spielzeit in Dresden und die Auswahl der Werke bereits exemplarisch für sein bisheriges Wirken am Pult der Staatskapelle:
In den Konzerten stellte er im Semperbau neben Bekanntem und von der Kapelle seit jeher Gepflegtem immer wieder auch selten gespieltes Repertoire aufs Programm, das eng mit der Geschichte der einstigen Hofkapelle verbunden ist und von ihr uraufgeführt wurde (auch zu hören in Volume 34 der Edition Staatskapelle Dresden mit Werken von Busoni, Pfitzner und Reger).
Mit der Präsenz in Semperoper und Frauenkirche demonstrierte er außerdem, dass er in der sächsischen Residenz „Angekommen“ sei – wie es auf den Plakaten zu seinem Amtsantritt in der ganzen Stadt zu lesen war.
→ | Bruckners 7. Symphonie |
→ | Wagners „Liebesmahl der Apostel“ |
→ | PDF Programmheft der Staatskapelle Dresden zum Wagner Geburtstagskonzert |
→ | INHALT CD-Box Vol. 38 |
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