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Fritz Busch und Dresden  [7/15]

Erste Tourneen

 

 

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Die Dresdner Staatsoper zu Gastspielen in Genf im September 1929.
v.l.n.r.: Otto Erhardt, Rose Pauly Dreesen, Martin Kremer und Fritz Busch (rechts an der Posaune).
© Foto aus dem Booklet – FritzBuschArchiv

 

Es war Fritz Busch, der  mit der Staatskapelle die ersten Tourneen modernen Stils unternahm; mit großen Erfolgen.
Triumphe feierten Busch und das Opernensemble bei Gesamtgastspielen in Zürich und Genf, wo er die Dresdner Aufführungen „Intermezzo“, „Rosenkavalier“, „Ägyptische Helena“, „Meistersinger“ und „Figaro“ sowie Konzerte präsentierte.
  zu Schallplattenaufnahmen aus der „Ägyptischen Helena“ mit Rose Pauly Dreesen unter Leitung von Fritz Busch

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Die Dresdner Staatsoper zu Gastspielen in Genf im September 1929. vorn rechts: Fritz Busch, daneben Rose Pauly Dreesen, Erna Berger, Otto Erhardt, Martin Kremer. Hinter Busch halbrechts steht Intendant Alfred Reucker. © Foto aus dem Booklet – FritzBuschArchiv

Aus seinen Aufzeichnungen geht hervor, dass er selbst mit den Veranstaltern verhandelte, genaueste Kalkulationen erarbeitete und die Reisemodalitäten regelte.
Wie er im März 1933 an Arthur Tröber schrieb, wäre er gerne mehr mit „der von mir erzogenen und als bestes Orchester geschätzten Dresdner Staatskapelle“ gereist, wenn diese sich wiederholt nicht in der Besetzung so uneins und in ihren finanziellen Forderungen nicht zu hoch gewesen wäre.

Da man ihm später – im Zusammenhang mit seiner Vertreibung – auch vorwarf, er habe an den Gastspielen der Kapelle lediglich selbst verdienen wollen, setzte er Arthur Tröber Ende März 1933 auseinander, dass er im Gegenteil „erhebliche materielle Opfer gebracht“ habe.
Ich erinnere an das letzte Berliner Konzert, das auf meine Befürwortung der Kapelle übertragen wurde,“ schrieb er und meinte damit dasjenige vom Februar 1931, in dem die auf der dritten CD vorgelegte Brahms-Sinfonie musiziert wurde; „außer meinem Dirigentenhonorar, auf das ich verzichtete, habe ich damals die Reiseunkosten aus meiner Tasche bezahlt und auf diese Weise insgesamt 3000 M im Interesse der Kapelle verloren.

Um den Tannhäuserfilm der Kapelle zu ermöglichen, habe ich von meinem Honorar M 500 an die Kapelle abgegeben. Damit die Kapelle bei dem letzten Konzert in Prag das ihr zustehende Honorar voll erhielt, habe ich bei der Abrechnung, soweit ich mich erinnere, auf einen wesentlichen Teil des mir zustehenden Honorars verzichtet.
Daraus spricht doch wohl ein Chef, der für sein Orchester weit über das Künstlerische hinaus da war!
Niemals habe er geglaubt, so schrieb er deshalb, dass er sich „so gegen die gröbsten Unsinnigkeiten und Entstellungen einmal hätte verteidigen müssen“.     weiter zu 8/15

 

Busch-Kalender-Genf-1929-for-web

Buschs Dienstkalender mit dem Schweizer Tourneeplan
© Dokument: FritzBuschArchiv

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  9/15  „Electrische Aufnahme“ 1926

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 INHALT DER MULTIMEDIA-BOX „Fritz Busch“ Vol. 30