MDR Orchestergeschichte
Clemen, Jörg · Lieberwirth, Steffen (Hsg.)
MITTELDEUTSCHER RUNDFUNK
Die Geschichte des Sinfonieorchesters
In Leipzig existiert das Leipziger Sinfonieorchester seit dem 6. Januar 1923. Nach dem Sendestart der MIRAG am 1. März 1924 tauchte das Orchester sporadisch im Radioprogramm auf – natürlich live.
Als die MIRAG am 17. Oktober 1924 der Leipziger Orchestergesellschaft mbH – der Halterin des Leipziger Sinfonieorchesters – beitrat, sicherte dieser Schritt nicht nur die Existenz des Ensembles, sondern zugleich seine Verfügbarkeit für den Rundfunk.
Dieses Datum gilt als Geburtsstunde des Rundfunkorchesters. Die Geschichte des Orchesters ist von nun an eng mit der Geschichte des Rundfunks in Leipzig verknüpft.
Die Jahre der Nationalsozialismus über steht der Klangkörper ebenso wie der Periode des Sozialismus.
Jörg Clemen spürt der Bedeutung des Orchesters nach und zeigt die Entwicklung in engem Zusammenhang mit dem Wirken der jeweiligen Chefdirigenten.
Das Buch basiert auf der 24-teiligen Serie „MDR Orchestergeschichte“ in der Radio-Programmzeitschrift „TRIANGEL. Das Radio zum Lesen“ von MDR KULTUR.
Verlag Kamprad
Umfang: 200 S., 400 Abb. – 30 x 24 cm
Gebunden (Festeinband)
ISBN-13: 978-3-930550-09-8
Erschienen: 1999
Inhalt
Von den Anfängen des Leipziger Rundfunkorchesters
Hiesige Kapellen: Winderstein Orchester, Willy Wolf-Orchester
Das Philharmonische Orchester unter Hans L´hermet
Das Grotrian-Steinweg-Orchester unter Hermann Scherchen
Bühnenensembles und Gastorchester
Ein zweites Konzertorchester für Leipzig
Die Gründung der Leipziger Orchester-Gesellschaft
Gründungskonzert und erste Konzertsaison
Szendreis Sechs-Punkte-Plan
Das neue Medium
Rundfunk für Mitteldeutschland
Ein ehrgeiziges Ziel: Sendestart zur Frühjahrsmesse
Zwischen Störung und Weckerticken
Sendestudios: Musikalische Probierstuben
Beitritt der MIRAG zur Orchester-Gesellschaft
Die Radiophilosophie Alfred Szendreis
Heftige Debatten: Zerstört der Rundfunk unser Musikleben?
Szendrei: Was wir wollen
Doktorhut für Rundfunkphilosophie
Rundfunkkonzerte auch ohne Applaus
Der lange Weg bis zum Musiksender
Kurbad oder Studiomikrophon: Eine Aufsichtsratssitzung mit Folgen
Fest verwurzelt im Leipziger Musikleben: Die drei Säulen des Orchesters
Notrufe an die Stadt
Vom Ersatzorchester zum künstlerischen Faktor
Experimentierfreude, Wagnis und Zensur
1927-1933
Sensation: Konzerte ohne Dirigenten
Neuer Mann am Steuer: Ludwig Neubeck
Von der Sinfonie zum Schnaderlhüpferl – Programmgestaltung im Rundfunk
Szendrei als Komponist
Hindemith und das Löwengebrüll
Eine neue Ära: Einzug ins Gewandhaus
Der Fall Szendrei
Mitteldeutscher Spagat: Der politische Überwachungsausschuss
Neue Musik am Leipziger Sender
Der Komponist und Rundfunkkapellmeister Wilhelm Rettich
Das Ende der Weimarer Republik auf der Bühne: „Silbersee“
Geistige Mobilmachung
Rundfunk als Instrument der Nationalsozialisten
Intrige mit tödlichem Ausgang: Ludwig Neubeck 1933
Denunziationen und Terror
NS-Kader überall: die neue Leitung des Leipziger Senders
Dirigent der „zweiten Reihe“: Hans Weisbach
Weisbach als Komponist
Großprojekte und „Völkischer Rundfunk“
Von Bach bis Wagner: Werkzyklen am Leipziger Sender
Neue Musik und Funkkritik
Aufwendige Bearbeitungen: Sendeopern im Spiegel der Presse
Unrühmliche Zeiten: Reinhold Merten und „Das leere Haus“
Ausdünnun kontra Eroberung: Die ersten Schließungen und Einsparungen innerhalb deutscher Reichssender
Feldpost für den Rundfunk: „Das leere Haus“
Abkommandiert: Rundfunkmusiker im Dienste nationalsozialistischen Größenwahns
Hier wird Krieg mit Musik gemacht! Frontberichte Leipziger Rundfunkmitarbeiter
Die zurückgekehrte Muse: Der Reichs-Bruckner-Chor im Funkhaus Markt 8
Dienst hinter den Linien: zwischen Konzertsaal, Beute und Verwaltung
Der Neubeginn
Am Anfang war die Kleine Nachtmusi
Eine neue Ära
Die Gründung des Rundfunk-Sinfonieorchesters Leipzig 1946
Erzmusikant: Gerhart Wiesenhütter
Anrechtskonzerte im Rundfunk
Programmhefte zum Hören
Erzfeind: Gerhart Wiesenhütter
Interregnum und schwarze Listen: Auf der Suche nach einem Chefdirigenten
Hier spricht die Heimat – Leipziger Rundfunk für Kriegsgefangene 1946 bis 1949
Die Ensembles des Mitteldeutschen Rundfunks 1950
Grandseigneur der Alten Schule: Hermann Abendroth als Chefdirigent 1949 bis 1956
Metamorphosen: Namnesgebung und Statusfragen
Interregnum und Stühlerücken: Die Jahre 1956 bis 1960
Die ersten Gastspiele: Das RSO auf Reisen
Eine Reihe sorgt für Furore: „Zauber der Musik“ und das Große Rundfunkorchester
Fruchtbare Jahre: Herbert Kegel und das RSO Leipzig 1960 bis 1978
Mozart im Kraftwerk: Das RSO und sein Publikum
Vollblutmusikant mit Sinn für Tradition: Wolf-Dieter Hauschild als Chefdirigent des RSO Leipzig 1978 bis 1985
Einzug in das Neue Gewandhaus
Abruptes Ende: Wolf-Dieter Hauschild bleibt im Westen
Max Pommer und die „Mozartiana“ des RSO Leipzig
Aufbruch in die Demokratie
1989 bis 1991 – Rundfunkmusiker zwischen Hoffen und Bangen
Drei Länder – Ein Klang: Der MDR geht auf Sendung
Daniel Nazareth und das MDR Sinfonieorchester 1992 bis 1996
Der MDR Musiksommer
Triumvirat: Manfred Honeck, Fabio Luisi und Marcello Viotti