Feb 052022
 

 

KLANG-UNIVERSUM SEMPEROPER ZUM NACHÖREN

 

Nachdem seit 2020 im Rahmen eines von der EU-geförderten Forschungsprojektes „Klang der Staatskapelle Dresden“  der ganz besondere, auf Jahrhunderte alter Tradition beruhende Orchesterklang der Staatskapelle Dresden wissenschaftlich erforscht wird , wollen wir an dieser Stelle auch den charkteristischen Stimmen der Semperoper in der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts ein Podium bieten.
Denn auf der Bühne der Semperoper vereinen sich bis heute der Orchesterklang, der „Wunderharfe“ Richard Wagners mit den markanten Stimmen des Gesangsensembles zu einer geheimnisvollen, magischen Harmonie.

Als „Work in Progress“ wird diese Seite ständig um Neuerscheinungen erweitert, die wahlweise über Youtube oder Spotify direkt aufgerufen odere angehört werden können.
Während der Zugriff auf Spotify nur mit Hilfe eines Spotify Abonnements möglich ist, geschieht der Zugriff auf Youtube kostenfrei.

Die hier zur Verfügung gestellte Sammlung Dresdner Opernstimmen ergänzt somit sinnvoll die beiden bereits etablierten Sammlungen EDITION STAATSKAPELLE DRESDEN und SEMPEROPER EDITION, über deren Inhalt Sie sich hier informieren können.:

 

Bisher im Netz zum Anhören und Nachlesen:

 

 

 

→  Marta Fuchs

 

 


Okt 222021
 

Sonderonzert der Staatskapelle Dresden mit Bernard Haitink im Dresdner Kulturpalast für die Opfer der Dresdner Flutkatastrophe im September 2002 © Foto: Edition Staatskapelle Dresden – Videoclip

 

Die Sächsische Staatskapelle Dresden
und die »Edition Staatskapelle Dresden«
trauern um Bernard Haitink

 

Die Sächsische Staatskapelle Dresden trauert um ihren ehemaligen Chefdirigenten Bernard Haitink, der am gestrigen Donnerstag im Alter von 92 Jahren in London verstarb.

Bernard Haitink stand der Sächsischen Staatskapelle Dresden von 2002 bis 2004 als Chefdirigent vor. Die Zusammenarbeit begann jedoch schon Jahre zuvor: Bereits vor seinem öffentlichen Kapelldebüt im April 1991 mit Franz Schuberts Dritter und Anton Bruckners Siebter Symphonie spielten Haitink und die Staatskapelle in der Lukaskirche die Opern »Fidelio« (1989) und »Der Rosenkavalier« (1990) ein. In den weiteren Jahren stand ein breites Repertoire auf den Konzertprogrammen, darunter Gustav Mahlers Zweite Symphonie mit Charlotte Margiono und Jard van Nes im Februar 1995 und Dmitri Schostakowitschs Fünfte Symphonie im Februar 1999. Auch der kapelleigenen Kammermusiktradition widmete sich Bernard Haitink und leitete im März 1996 einen Aufführungsabend mit Werken von Johannes Brahms und Wolfgang Amadeus Mozart.

In der Folge des plötzlichen Todes von Giuseppe Sinopoli 2001 übernahm Haitink übergangsweise die Position des Chefdirigenten der Staatskapelle und leitete in Dresden wie auf Tournee eine Vielzahl von Konzerten. Sein Antrittskonzert am 2. September 2002 im Kulturpalast widmete er als Benefizkonzert den Opfern der Dresdner Jahrhundertflut; auf dem Programm stand auch Richard Strauss´ »Alpensinfonie«. Sein Engagement gilt als Glücksfall für Dresden und die Staatskapelle, denn Haitink überzeugte durch ein tiefes Verständnis für die große Tradition des Orchesters, die Förderung der einzigartigen Klangkultur und das Bewahren des weltweiten Renommees.
 
In der »Edition Staatskapelle Dresden« dokumentieren insgesamt vier Volumes die gemeinsame musikalische Arbeit auf CD.
 
 

Vol. 33 2CD PH07040

 
Der Orchestervorstand der Staatskapelle Dresden:
»Bernard Haitink zählte zu den herausragenden Dirigentenpersönlichkeiten seiner Generation. In seiner zweijährigen Zeit als Chefdirigent der Staatskapelle gab er dem Orchester wichtige Impulse in einer schwierigen Phase. Dabei setzte er einen besonderen Fokus auf das Bewahren des Kapellklangs und die Arbeit am Detail. Leider endete die Zusammenarbeit, die für die Kapelle weit mehr als eine Interimslösung war, viel zu früh. In tiefer Dankbarkeit verbunden werden wir Maestro Bernard Haitink stets als einen unserer großen Chefdirigenten in Erinnerung behalten.«
 
Christian Thielemann, Chefdirigent der Staatskapelle:
»Bernard Haitink war einer der wichtigsten Dirigenten der Gegenwart. Seine langjährige Zusammenarbeit mit den weltbesten Klangkörpern, wie seine Operntätigkeit in Covent Garden, haben unauslöschliche Spuren hinterlassen. Ich habe ihn sehr verehrt und oft seine Konzerte gehört.«

 

Mai 222021
 

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Komfortzone Ade ?

 

Damen und Herren des MDR-Rundfunkchores zu einer Rundfunkproduktion in der Leipziger Peterskirche unter Corona-Hygieneverordnungen
© Foto: René Dobberkau

 

Singen unter Corona-Schutzauflagen?

Eine Frage, die den Förderverein des MDR-Rundfunkchores nun schon über ein Jahr lang bewegt:
Müssen wir uns Sorgen um den MDR-Rundfunkchor machen?
Wir fragten nach bei der Choraltistin Katharina Thimm und erielten eine uns sehr bewegende und ebenso persönliche wie hochemotionale Antwort von ihr:

 

Auf dem Weg zu einem neuen Chorgefühl

Am 10.März 2020 saßen wir zusammen mit dem Staatsopernchor Dresden Schulter an Schulter auf der Bühne der Semperoper und haben mit den Gurreliedern von Arnold Schönberg das wahrscheinlich größtmöglich besetzte Werk überhaupt gesungen … vor 2000 Zuhörern!

Katharina Thimm
© Foto: Andreas Lander

So könnte aus heutiger Sicht ein Konzertbericht aus fernen Zeiten beginnen.
Es kommt mir extrem weit weg vor. Das Gespür für den Gesamtklang des Chores ist gefühlte Lichtjahre entfernt.

Ich vermeide es, mir Aufnahmen anzuhören, auf denen alle 73 Sängerinnen und Sänger des MDR Rundfunkchores zusammen singen. Nicht einmal unsere Weihnachts-CD konnte ich richtig genießen, da mir klar wurde, dass es lange keine Perspektive geben würde, dieses Gefühl wieder erleben zu dürfen. Es war also schon weit weg und würde noch auf unbestimmte Zeit weg bleiben.
Die kollektive Konzentration vor einem Konzert, das gemeinsame Atmen, das einander Zuhören, das aufeinander Achten, das punktgenaue Einsetzen, das Durchfließen des Klanges durch den Körper, das „Draufsetzen“ der eigenen Stimme auf diesen Klang, das Wissen um dieselbe Intention und die Korrespondenz mit unserem Publikum … alle das fehlt! Und dieses Fehlen wird mir immer bewußter.

Andererseits sind wir alle unendlich dankbar darüber, dass wir uns keine existenziellen Sorgen machen müssen, und lernen, die Gesundheit noch mehr zu schätzen.
Die Energie, die von unserem Chor und der Musik ausgeht, jedoch hält mich seelisch gesund.
Und nicht nur nebenbei gesagt bin ich mir sicher, dass diese Kraft auch die Gesellschaft gesund halten würde.

Eine Mischung aus großer Freude und Anspannung konnte ich wahrnehmen, als die ersten Projekte in kleiner Besetzung wieder begannen. Wie würde es sein, in 3 Meter Abstand zu den KollegInnen zu singen?
Wie würde ich den eigenen Klang und den Gesamtklang wahrnehmen?
Wie würde meine Stimme nach so langer Zeit im „stillen Kämmerlein“ und ohne Proben chorisch „anspringen“?
Wie kann man auf die Entfernung überhaupt zusammen einsetzen?
Muss ich solistischer singen als in der großen Gruppe?
Mischen sich die Stimmen überhaupt dann noch?
Tut es mir vielleicht gut, mehr Verantwortung übernehmen zu müssen?

Ganz ehrlich war das erste Projekt für mich eine Katastrophe. Mit „Vorsicht, Verkrampfung, Vertrauensverlust“ könnte ich es überschreiben.
Erst im Laufe der nächsten Projekte fand ich zu dem Maß zwischen chorischem und solistischem Singen, welches für diese Bedingungen gebraucht wird.
Die Zeiten zwischen den Proben und Aufnahmen habe ich dazu genutzt, mir die Stücke anders als gewohnt in die „Stimme zu singen“ und mental offensiver in die Proben zu gehen auf die Gefahr hin, dass mir gesagt werden würde, ich solle weniger geben. Das war mein
ganz eigener Weg, mich der Situation zu stellen und sie anzunehmen.
Inzwischen bin ich sehr gespannt, wie sich die Projekte in kleinen Besetzungen auf den Gesamtklang des Chores auswirken werden.

Wird man die größere Eigenverantwortung, die sich in dieser Zeit möglicherweise bildet, bemerken, wenn wir wieder alle zusammen singen?
Wird man ein neues Selbstbewusstsein hören können?
Ich hoffe sehr, dass wir diese Fragen ganz bald beantworten können, indem wir alle miteinander für Sie musizieren dürfen!

Katharina Thimm
Pfingsten 2021

 

Peter Dijkstra: Wie proben unter Schutzauflagen?

„Auch wenn die Sängerinnen und Sänger sich Monate nicht gesehen haben,
das hört ja nicht auf, das brennt ja innen!“

                                                   Peter Dijkstra im MDR-KLASSIK-Gespräch am 4. April 2021

Peter Dijkstra
© Foto: Astrid Ackermann

Peter Dijkstra ist einer der international gefragtesten Chordirigenten. Der Niederländer, geboren 1978, studierte Chorleitung, Orchesterleitung und Gesang in Den Haag, Köln und Stockholm, und schloss die Ausbildung mit Auszeichnung ab. Daneben besuchte er Meisterkurse mit renommierten Chordirigenten wie Tonu Kaljuste und Eric Ericson. In 2003 wurde er mit dem Eric Ericson Award geehrt, was auch den Beginn einer internationale Karriere markierte.
Künstlerischer Leiter des Chors des Bayerischen Rundfunks von 2005 bis 2016, verhalf er dem Ensemble zu einem herausragenden internationalen Profil und einem ungewöhnlich breitgefächerten Repertoire.
Von 2007 bis 2018 war Dijkstra Chefdirigenten des Schwedischen Rundfunkchores, und wurde in 2019 geehrt als Ehrendirigent dieses renommierten Ensembles. 2015 übernahm er, nach langjähriger Zusammenarbeit als Erster Gastdirigent, die Position des Chefdirigenten beim Nederlands Kamerkoor. Ab 2018 ist er ausserdem erster Gastdirigent beim niederländischen Rundfunkchor.
Peter Dijkstra arbeitet regelmäßig mit anderen hochrangigen Vokalensembles zusammen, so etwa mit den BBC Singers, dem RIAS Kammerchor Berlin, dem Collegium Vocale Gent, dem Dänischen Nationalchor, dem Berliner Rundfunkchor und Estonischen Philharmonischen Kammerchor. Sein Repertoire reicht von der Alten Musik bis zur Moderne, von A-cappella-Werken bis hin zur Oper.
Als Orchesterdirigent hat er mit erstrangigen Klangkörpern wie dem Philharmonischen Orchester des Niederländischen Rundfunks, dem Deutschen Sinfonieorchester Berlin, dem Scottish Chamber Orchestra, dem Schwedischen Rundfunkorchester, der Deutschen Kammerphilharmonie Bremen, dem Rotterdam Philharmonisches Orchester, dem Tokyo Metropolitan Symphonie Orchestra und dem Stavanger Symphonieorchester, sowie den beiden Orchestern des Bayerischen Rundfunks, dem Münchener Kammerorchester sowie Spezialensembles wie Concerto Köln, B’Rock und die Akademie für Alte Musik Berlin zusammengearbeitet. Peter Dijkstra ist ein gefragter Dozent bei Meisterkursen und anderen Intiativen, die Chorgesang und -Dirigat auf höchstem künstlerischen Niveau vermitteln wollen. 2007 ging er mit dem Weltjugendchor auf Afrika-Tournee. Er ist Ehrenmitglied der Königlichen Schwedischen Musikakademie. In den Niederlanden erhielt er 2013 die Goldene Geige, eine Auszeichnung für international herausragende niederländische Musiker, und 2014 wurde ihm der Eugen-Jochum-Preis zuerkannt. 2016 wurde er zum Professor für Chorleitung an die Hochschule für Musik in Köln berufen.

Jetzt kam es zu Aufnahmen von meditativen Werken mit dem MDR-Rundfunkchor – für beide Seiten ein großes Erlebnis, wenn auch nach wie vor ohne Publikum.
Chor-Redakteurin Grit Schulze war im Gespräch mit Peter Dijkstra im MDR-KLASSIK-Gespräch zu den Besonderheiten der Probenarbeit mit dem MDR-Rundfunkchor unter Corona-Schutzauflagen:

 

 

Gloria aus „Mass for four voices“ von William Byrd
MDR-Rundfunkchor
Solisten: Ulrike Fulde, Klaudia Zeiner, Hwan-Cheol Ahn und Alexander Knight
Leitung: Peter Dijkstra
Aufnahme vom 25./26.02.2021 – Leipzig, Peterskirche
© MDR KLASSIK – Mit Dank für die Genehmigung zur Veröffentlichung auf dieser Webseite.

 

 

Damen und Herren des MDR Rundfunkchores zu einer Rundfunkproduktion unter Corona-Hygieneverordnungen
© Foto: René Dobberkau

 

 

CD-TIPP:

Das Konzert mit Arnold Schönbergs „Gurre-Liedern“ vom 10. März 2020 mit dem MDR-Rundfunkchor, von dem Katharina Thimm in ihrem Artikel schreibt, ist auch auf CD erschienen:

Arnold Schönberg (1874-1951)
Gurre-Lieder für Soli, Chor & Orchester
Künstler: Stephen Gould, Camilla Nylund, Christa Mayer, Markus Marquardt, Franz Grundheber, MDR Rundfunkchor Leipzig, Sächsischer Staatsopernchor Dresden, Gustav Mahler Jugendorchester, Staatskapelle Dresden, Christian Thielemann
Label: Profil, DDD, 2020
Bestellnummer: 10317234
Edition Staatskapelle Dresden (Profil)

 

 


 

Eine Präsentation der FREUNDE UND FÖRDERER DES MDR-RUNDFUNKCHORES Leipzig e.V.

 

 

Mai 062021
 

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Frühlingsklänge

Neuaufnahmen des MDR-Rundfunkchors
auf MDR KLASSIK und zum Herunterladen

 

Damen und Herren des MDR Rundfunkchores zu einer Rundfunkproduktion unter Corona-Hygieneverordnungen
© Foto: René Dobberkau

 

Nur Männersache?

Nicht nur in der Natur, sondern auch im Radioprogramm von MDR KLASSIK zeigt sich der Frühling:
Für den Wonnemonat Mai haben der MDR-Rundfunkchor und Philipp Ahmann jahreszeitlich passende Chormusik von Josef Gabriel Rheinberger aufgenommen, die im Mai täglich zu hören ist.

Musikalisch frühlingshaft begleitet das morgendliche Radioprogramm im Mai bei MDR KLASSIK seine Hörerinnen und Hörer in den Tag:
Der MDR-Rundfunkchor hat eigens dafür mit seinem Künstlerischen Leiter Philipp Ahmann Chormusik von Josef Gabriel Rheinberger eingesungen, die Themen wie den Gesang der Vögel, das Schmelzen des Eises und das Aufblühen der Natur aufgreift. Darunter sind Auszüge aus den selten gehörten Sechs Gesängen für Frauenchor op. 131 und Weltliche Musik für Männerchor a cappella mit Texten von Joseph Victor von Scheffel sowie Franz Alfred Muth.

Bereits im März fanden die Aufnahmen in der Peterskirche Leipzig unter strengen Schutzauflagen statt.
Chorleiter Philipp Ahmann war zuvor durch eine neue Gesamtausgabe des Carus-Verlages auf die Frauen- und Männerchöre des Münchener Komponisten gestoßen.
Tatsächlich komponierte der Orgelprofessor Rheinberger auch sehr viel für Männerchöre.  Aber leider nur einen einzigen Zyklus für Frauenchor …

Das sei, so Ahmann, ein Abbild dieser Zeit:
„Anfang des 19. Jahrhunderts in Deutschland waren sehr viele Männerchöre gegründet worden.
Die ungleiche Aufgabenteilung zwischen Männern und Frauen ließ den Männern viel mehr Zeit für Geselligkeit, die diese auch mit Singen verbrachten.“

 

Josef Gabriel Rheinberger und seine Ehefrau, die Dichterin Fanny von Hoffnaaß, 1869 Josef Rheinberger Archive, Vaduz

 

 

 

Diese Stücke zu entdecken war eine große Freude. […]
Was da an harmonischer Variation kommt in einzelnen Strophen, das ist sehr, sehr überraschend und ganz toll ausgedeutet.
Also die Textausdeutung ist großartig.

Philipp Ahmann

 

 

 

 

Rheinbergers Männer- und Frauenchöre

Frühlingslied

 

Nr. 5 aus: Josef Gabriel Rheinberger „Aus dem Sängerleben – Sieben Lieder und Gesänge“ op. 85 für Männerchor
Text von Franz Alfred Muth

Es singen die Herren des MDR-Rundfunkchores unter der Leitung von Philipp Ahmann
Rechte: MITTELDEUTSCHER RUNDFUNK

 

Der Gebirgsbach

 

Nr.3 aus: Josef Gabriel Rheinberger „Sechs Gesänge für Frauenchor“ op. 131
Text von Franz Alfred Muth
Es singen die Damen des MDR-Rundfunkchores unter der Leitung von Philipp Ahmann
Rechte: MITTELDEUTSCHER RUNDFUNK

 

 

Link-Empfehlung:

Die Vorfreude auf die warmen Monate teilt MDR KLASSIK gern mit seinen Hörern und bietet eine Auswahl weiterer Stücke zum Nachhören und Herunterladen an.

 


 

Eine Präsentation der FREUNDE UND FÖRDERER DES MDR-RUNDFUNKCHORES Leipzig e.V.  © 2021

 

 

Dez 242020
 

Erweckt aus 100-jährigem Dornröschenschlaf …

 

Peterchens mondfahrt Peterchen Anneliese Sumsemann

Wiederentdeckt nach 100 Jahren!
Es freuen sich Anna Maria Seiler (Anneliese), Maximilian Papst (Peterchen) und Ekkehard Vogler vom MDR-Rundfunkchor (Sumsemann, Mondmann, Sanmännchen und Weihnachtsmann)
Foto: Anne Christin Döhle

 

Elekrisiert von Thematik und Rollenspiel

Wenn Mitglieder des MDR-Rundfunkchores und Sänger des MDR-Kinderchores ein gemeinsames Projekt einstudieren und dazu noch in verschiedene Rollen schlüpfen dürfen, dann verspricht das ein ganz besonders aufregendes Ereignis im Konzertleben zu werden!
Und wenn zudem mit „Peterchens Mondfahrt“ eine Weihnachtsoper nach 100 Jahren erstmals wieder auf die Bühne gebracht wird, dann ist das Engagement aller Beteiligten natürlich enorm. Zumal das beliebte Kinderbuch mit den markanten Illustrationen von Hans Baluschek wohl jeder in seiner Kindheit einmal gelesen hat.
Aber ein Theaterstück gleichen Namens?
Immerhin war es erst diese zur Weihnachtseit 1912 im Leipziger Alten Theater uraufgeführte Märchenoper, die dank ihres sensationellen Erfolges seinerzeit die Idee dazu lieferte, die Geschichte von Peterchen und Anneliese nun auch noch in einem Buch festzuhalten …

Der MDR-Kinderchor und zwei Sänger des MDR-Rundfunkchores haben für uns die „vergessene“ Weihnachtsoper wieder zum Klingen gebracht …

Hier geht es zur ganzen Geschichte

 

Sep 112020
 

„Inseln – Gesang von ferner Nähe“
Uraufführung von Michael Langemanns Komposition für den MDR-Rundfunkchor

 

„Inseln – Gesang von ferner Nähe“:
Uraufführung von Langemann-Komposition für MDR-Rundfunkchor
Der MDR Rundfunkchor während der Aufnahmeproduktion einer Langemann-Komposition am 07.07.2020 in der Peterskirche in Leipzig
Foto: MDR Mitteldeutscher Rundfunk/Andreas Lander

 

Durch Corona ist es für den großen MDR-Rundfunkchor derzeit unmöglich, seinen Vielklang live vollständig zu entfalten, da nur kleinere Gruppen gemeinsam singen dürfen. Eine neue Komposition im Auftrag des MDR beschäftigt sich künstlerisch mit dieser Ausnahmesituation und überwindet die Einschränkungen virtuell. „Inseln – Gesang von ferner Nähe“ von Michael Langemann wird komplett am 18. September 2020 auf www.mdr-klassik.de per Video uraufgeführt, vorab veröffentlicht der MDR ab dem 12. September 2020 einzelne Bausteine des Werks.

„Inseln“ von Michael Langemann macht trotz der strikten Abstandsregeln den MDR-Rundfunkchor in seiner Größe, seiner Vielgestaltigkeit und seinem einzigartigen Klang erlebbar:
Möglich wird dies durch die kreative Struktur der Komposition, deren einzelnen Bausteine sich zu einem mehrdimensionalen Klangpuzzle zusammenfügen.
MDR KLASSIK lädt dazu ein, das Werk im Netz spielerisch zu erleben: Das Publikum kann das Wachstum einer Chorkomposition verfolgen – und darin gespiegelt, wie der Chor selbst erneut „zusammenwächst“.

Der Komponist Michael Langemann
Foto: MDR Mitteldeutscher Rundfunk/Stefan Behrens

Inhaltlich geben die sechs Teile von „Inseln“ den Gefühlen angesichts der coronabedingten Einschränkungen Ausdruck, von Schwermut über Zorn bis zu Sehnsucht.
Dabei bezieht sich Michael Langemann auch auf literarische Inspirationsquellen wie Boccacios „Decamerone“, dessen Erzählungen sich vor dem Hintergrund einer anderen Pandemie, der im Jahr 1348 in Florenz wütenden Pest, entfalten:
„Boccaccios Worte aus dem ‚Decamerone‘ geben die Bedeutung des freundschaftlichen Trostes in der Abgeschiedenheit wieder, Hölderlins Verse aus ‚Zornige Sehnsucht‘ kann man als Reaktion auf den Seelenzustand während des Lockdowns verstehen und Schillers ‚Ode an die Freude‘ als Metapher des wachsenden Wunsches, die Vereinzelung zu überwinden und gemeinsam Nähe und Musik live zu erleben.
Abschnitte der Sprachlosigkeit wechseln sich mit den drei textierten Teilen ab:
Das Summen und die Vokalisen sind als Sinnbild des Verstummens auch der Musik deutbar.“

Der Komponist hat die Struktur von „Inseln“ so angelegt, dass die einzelnen Bausteine in vollständig getrennten Sessions der einzelnen Chorgruppen stattfinden konnten. Realisiert wurden die Aufnahmen mit dem MDR-Rundfunkchor Anfang Juli in der Leipziger Peterskirche unter der künstlerischen Leitung von Philipp Ahmann.

„Die Komposition ist als Ganzes mehr als die Summe der einzelnen Bausteine. Sie steht als Sinnbild für den wachsenden Wunsch, ‚Inseln‘ mit anderen Menschen gemeinsam live zu erleben. Das wird erst möglich sein, wenn alle unsere Sängerinnen und Sänger wieder gemeinsam proben und auftreten dürfen. Bis dahin möchte ich herzlich einladen, den MDR-Rundfunkchor und ‚Inseln‘ virtuell zu erleben. Wir werden online in sieben Teilen die ‚Bausteine‘ dieser Komposition präsentieren, jedes Mal in anderen Konstellationen – eine musikalische Entdeckungsreise quasi in die DNA dieser Komposition!“, so der künstlerische Leiter des MDR-Rundfunkchors.

Zur Uraufführung von „Inseln“ wird Philipp Ahmann am 18. September als Studiogast bei „MDR um 11“ im MDR-Fernsehen das Chorprojekt vorstellen.
MDR KLASSIK und MDR KULTUR senden ab dem 12. September vertiefende Beiträge, Gespräche und Hintergründe, z.B. im Chormagazin am 13. September um 19.00 Uhr sowie im MDR KLASSIK-Gespräch am 16. September um 9.35 Uhr.

Jul 292020
 

Ein Egozentriker mit weichem Menschheitsherzen

Herbert Kegel trug viele Gesichter. Er konnte in Gesellschaft ein heiterer, unerschöpflicher Anekdotenerzähler sein, oft war er auch in sich gekehrt, depressiv, stumm, mürrisch, eigensinnig. Er war freundlich und saugrob, sachlich und völlig unsachlich, ein Egozentriker mit einem weichem Menschheitsherzen, unberechenbar und dickschädelig.

Der Dirigent, der Musiker und Sänger bei den Proben zuweilen bis an die Grenze der Erschöpfung trieb, war ein fanatischer, übergenauer Musiker, ein präziser Arbeiter. Selbstdarstellung und Pultvirtuosität waren ihm fremd. So wurde er zu einem sensiblen und überaus kompetenten Sachwalter der Musik des 20. Jahrhunderts, der auch die Klassiker von Beethoven, Mozart bis Wagner verehrte. Das beweisen Konzertprogramme und Funkaufnahmen. 

 

 

An den Dirigenten Herbert Kegel, der vor drei Jahrzehnten durch Suizid aus dem Leben schied, erinnert in Leipzig beschämend wenig …

Erfahren Sie mehr über Herbert Kegel in einer Würdigung von Rolf Richter

Mai 012020
 

Die Aufführungen von Beethovens „Neunter“

zum 1. Mai im Leipziger Rundfunk

 

Der Rundfunkchor und das Rundfunk-Sinfonieorchester Leipzig musizieren am 1. Mai 1951 vor der ausgebrannten Ruine des Opernhauses [Leipziger Neues Theater]
Foto: Album Gleisberg

 

Tradition mit Fragezeichen?

Seit etwa 1950 wurde die Konzertsaison des Rundfunk-Sinfonieorchesters Leipzig jeweils mit einer Aufführung von Beethovens 9. Sinfonie beendet. 1958 erklang dieses Werk erstmals kurz vor dem 1. Mai, dem Internationalen Kampf- und Feiertag der Arbeiterklasse, wie dieser Tag im Sprachgebrauch der DDR offiziell genannt wurde. Bis zum Jahr 2000 wurde diese Tradition aufrecht erhalten …

Weitere Details lesen Sie in unserem aktuellen Chronikbeitrag des Leipziger Rundfunkchores von Rüdiger Koch

 

 

 

Apr 032020
 

6.500 €-Spende

zugunsten freischaffender Musikerinnen und Musiker

 

 

 

Wir vermissen unser Publikum!
Aber wir fühlen uns mit Euch verbunden in diesem Lied!

#Miteinanderstark #mdrrundfunkchor #


6.500 €-Spende
zugunsten freischaffender Musikerinnen und Musiker

Die Sängerinnen und Sänger des MDR-Rundfunkchores haben gemeinsam mit ihrem „Verein der Freunde und Förderer des MDR-Rundfunkchores e.V.“ sowie unterstützt durch zahlreiche Konzertfreunde, eine Summe von 6.500 € gespendet und diesen Betrag dem Nothilfefonds der Deutschen Orchesterstiftung zur Verfügung gestellt.
Der Fond unterstützt freischaffende Musikerinnen und Musiker, die durch die Corona-Krise in ihrer Existenz bedroht sind.

Wir bedanken uns an dieser Stelle ganz herzlich bei allen Unterstützern, die dank ihrer Spende dazu beitragen, die Vielfalt unserer kulturellen Landschaft zu erhalten!

In der Hoffnung, Sie alle bald wieder gesund in den MDR-Konzerten sehen zu dürfen, danken wir Ihnen!

 

Video-Schaltkonferenz: Digitale Abstimmung zwischen MDR Chorvorstand und Verein der Freunde und Förderer des MDR-RundfunkchoresDer Vorstand des MDR-RUNDFUNKCHORES LEIPZIG

Der Vorstand des MDR-RUNDFUNKCHORES LEIPZIG

Kerstin Klein-Koyuncu
Friederike Stübner-Garbade
Philipp Brömsel

Die Freunde und Förderer des MDR-RUNDFUNKCHORES LEIPZIG e.V.

Dr. Steffen Lieberwirth
Rüdiger Koch
Gabriele Tonn
Jutta Schmidt
Beate Stübner

 

 


 

Vielen freischaffenden Musikern geht es derzeit an ihre Existenz.
Allein im Musikbereich gibt es laut Künstlersozialkasse in Deutschland rund 54.000 Freischaffende, deren Jahreseinkommen normalerweise im Durchschnitt nur 14.500 Euro beträgt. Auf Rücklagen können die wenigsten von ihnen zurückgreifen. Und so fehlt ihnen in den kommenden Monaten ein wesentlicher Teil ihres Lebensunterhaltes!

Wir laden Sie ein, die freischaffenden Musiker mit einer Spende zu unterstützen!

Die Sängerinen und Sänger des MDR-Rundfunkchores sind dem Spendenaufruf bereits gefolgt und haben sich im ersten Spendengang beteiligt.
Trotzdem wollen wir während dieser schwierigen Zeit weiterhin um Spenden bitten.

Unsere Bankverbindung:

Freunde und Förderer des MDR-Rundfunkchores Leipzig e.V.
Bankverbindung: Stadt- und Kreissparkasse Leipzig
IBAN: DE14 8605 55 92 1100 6971 75 BIC: WELADE8LXXX

 

Das gespendete Geld wird der Deutschen Orchesterstiftung zur Verfügung gestellt, die damit die in Not geratenen Künstler finanziell unterstützt.

Gern erhalten Sie auf Wunsch eine Zuwendungsbescheinigung.
Voraussetzung dafür sind die Angabe von Namen und Anschrift des Spenders.

In der Hoffnung, Sie alle bald wieder gesund in den MDR-Konzerten sehen zu dürfen, danken wir Ihnen!

 

Video-Schaltkonferenz:
Digitale Abstimmung zwischen MDR Chorvorstand und Verein der Freunde und Förderer des MDR-Rundfunkchores

Der Vorstand des MDR-RUNDFUNKCHORES LEIPZIG

Kerstin Klein-Koyuncu
Friederike Stübner-Garbade
Philipp Brömsel

Die Freunde und Förderer des MDR-RUNDFUNKCHORES LEIPZIG e.V.

Dr. Steffen Lieberwirth
Rüdiger Koch
Gabriele Tonn
Jutta Schmidt

Beate Stübner

 

Die Spendenempfänger
https://www.dov.org/oeffentliche_meldungen/corona-krise-dov-hilft-ihren-freischaffenden-mitgliedern   https://orchesterstiftung.de/

Dez 262019
 

 

Tenor Peter Schreier mit 84 Jahren in Dresden gestorben

Wir gedenken seiner mit seinem letzten großen Projekt als Liedsänger und seinen Gedanken zu Franz Schuberts Liederzyklus „Winterreise“:

 

Gedanken zu Franz Schuberts Liederzyklus „Winterreise“ D 911
Kammersänger Prof. Peter Schreier im Gespräch mit MDR KULTUR-Opernredakteurin Bettina Volksdorf

 

Mit seiner Kunst hat er Musikliebhaber auf der ganzen Welt begeistert. Nach dem Abschied von der Opernbühne hat sich Peter Schreier ganz dem Lied gewidmet und dem Dirigieren. Am Ersten Weihnachtsfeiertag ist er im Alter von 84 Jahren gestorben.


Beitrag der neuen musikzeitung zum Tod von Peter Schreier

 

 

Peter Schreiers Wirken im und mit dem Leipziger Rundfunkchor

Die traurige Nachricht vom Tode Peter Schreiers haben Sie sicher heute vernommen.
Wir verlieren mit diesem außergewöhnlichen Künstler ein Kuratoriumsmitglied unseres Vereins, der Leipziger Rundfunkchor einen Freund, ein ehemaliges Chormitglied und einen Dirigenten, der das Ensemble in vielen Konzerten und Schallplattenaufnahmen inspiriert und gefördert hat. Die Chronik des Leipziger Rundfunkchores würdigt die enge Verbindung Peter Schreiers zum Leipziger Rundfunkchor auf einigen Seiten.
In Trauer
Dr. Steffen Lieberwirth & Rüdiger Koch
im Namen des Vereins der“Freunde und Förderer des MDR-Rundfunkchores“ e.V.


Peter Schreiers Jahre als Sänger im Leipziger Rundfunkchor

Peter Schreier als Dirigent

Mozarts „Messias“-Bearbeitung mit Peter Schreier